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Koreanischer geschmorter Tofu – Dubu Jorim

Koreanischer geschmorter Tofu – Dubu Jorim
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Saftige, dicke Tofuscheiben in einer unheimlich würzigen Sauce, die auch noch in maximal 20 Minuten auf dem Tisch stehen. Das ist unser koreanischer geschmorter Tofu – Dubu Jorim. Ich bin mir sehr sicher, du wirst mir beim ersten Bissen recht geben, dieses Rezept gehört ab sofort einfach in deine Tofu-Top-10.

Auch wenn die koreanischen Banchan häufig als „Beilagen“ interpretiert und übersetzt werden, geht es um weitaus mehr, als um die profane Salzkartoffel, die im Vergleich zur bunten, unheimlich vielseitigen und kreativen Auswahl am Banchan-Buffet doch ganz schön abstinkt (Nadine als Mrs. Potato Head guckt mich schon wieder ziemlich stinkig an – hey, es gibt auch Kartoffel-Banchan). Banchan sind eher kleine Gerichte, die zu Reis, zu einem Eintopf wie unserem Kimchi-Kartoffel-Stew, zu Gebratenem oder Gegrilltem serviert werden und so das Essen sozusagen vervollständigen. Man könnte sie auch mit der spanischen Tapaskultur vergleichen, denn grundsätzlich spricht auch nichts dagegen, eine ganze Mahlzeit, dem Bapsang, aus den Häppchen zusammenzustellen.

Koreanischer geschmorter Tofu – Dubu Jorim

Banchan gehen vermutlich auf den buddhistischen Einfluss auf die Königreiche zwischen dem ersten und siebten Jahrhundert zurück. Zeitweise war es beinahe landesweit verboten, Fleisch zu essen, was darin resultierte, dass teilweise aufwändige, teilweise extrem simple, aber nicht weniger raffinierte Gemüsearrangements sowohl an den königlichen Höfen, als auch in den Küchen der Bevölkerung zu den Hauptbestandteilen aller Mahlzeiten wurden.

Erst die Invasion der Mongolen machte Schluss mit dem Fleischverbot – ziemlich schade eigentlich. 600 Jahre Quasi-Zwangsvegetarismus prägte die koreanische Küche trotzdem nachhaltig, weshalb die Banchan-Kultur eben auch heute noch sehr gemüselastig und häufig vegetarisch oder sogar vegan ist.

Neben dem unbestreitbar bekanntesten Banchan, Kimchi, ist auch unser leicht scharfer geschmorter Tofu, Dubu Jorim ein absoluter Renner – nicht nur für uns. Dubu heißt übersetzt Tofu, Jorim bezeichnet grundlegend eine Kategorie innerhalb der Banchan-Gerichte, bei der Zutaten in einer Sauce oder Brühe geschmort werden.

Koreanischer geschmorter Tofu – Dubu Jorim

Klingt einfach, ist einfach. Du brauchst nur guten, festen, aber im Idealfall nicht zu krümeligen Tofu, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Sojasauce, Gochugaru, die koreanischen Chiliflocken, die du ohnehin im Schrank hast, falls du schonmal unser veganes Kimchi ausprobiert hast und ein paar Standards aus dem Vorratsschrank.

Der Tofu wird in etwa einen Zentimeter dicke Scheiben geschnitten und gut mit Küchenpapier abgetupft, um überschüssige Feuchtigkeit herauszubekommen. Die Scheiben werden bei mittlerer bis hoher Hitze von beiden Seiten goldbraun gebraten, während du die Sauce vorbereitest. Dazu wird eine fein geriebene Knoblauchzehe mit Sojasauce, Wasser, Chili, Speisestärke und fein geschnittenen Frühlingszwiebeln verrührt und mit etwas Zucker abgeschmeckt.

Sieht der Tofu aus, als wäre er Stammgast im Solarium, kommt die Sauce mit in die Pfanne – extra schick wird das Ganze, wenn du sie einzeln über die Scheiben löffelst –, jetzt darf mit aufgelegtem Deckel geschmort werden, bis sich die Tofuscheiben mit der intensiv-roten, aromatischen Sauce vollgesogen haben. Saftig ist eine Untertreibung.

Koreanischer geschmorter Tofu – Dubu Jorim

Serviert wird, wie schon beschrieben, mit Reis, einer Suppe, wenn du magst und vor allem mit anderen Banchan. Zusammenstellen kannst du, wie du lustig bist, für Banchan gibt es keine Regeln. Ein Gurkensalat, gewürzt mit etwas Sojasauce, Gochugaru und Sesam? Yes, please! Kimchi ist quasi ein Muss, aber auch unser Japchae, Nadines Kimchi-Kartoffel-Eintopf oder unsere Bibimbap-Bowl begleitet unser geschmorter Tofu wie Watson Sherlock Holmes.

Kanntest du die koreanischen Beilagen, die eigentlich mehr sind, als das bereits? Falls ja, welches ist dein Lieblings-Banchan? Falls nein, bitte probiere diesen Tofu aus, ich bin mir sicher, du wirst sofort Super-Fan.

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Für2 Portionen

Koreanischer geschmorter Tofu – Dubu Jorim

Zubereitungszeit 15 Minuten
Gesamtzeit 15 Minuten
  • Tofu in 1 cm dicke Scheiben schneiden. 5 Minuten pro Seite bei mittlerer bis hoher Hitze goldbraun braten.
  • Knoblauch fein reiben und mit Sojasauce, Wasser, Gochugaru, Zucker und Speisestärke verrühren.
  • Sauce über die Tofuscheiben löffeln, 5 Minuten bei mittlerer Hitze mit Deckel schmoren.
  • Mit Reis und anderen Banchan servieren.

Koreanischer geschmorter Tofu – Dubu Jorim

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


32 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. bin immer zu haben für leckere orientalische Rezepte….fermentiertes Gemüse wie Kimchi….diese Tofu Scheiben habe ich letztens von meiner koreanischen Kollegin testen dürfen, iwe megalecker sind die denn bloß….hab ein Rezept gesucht und bin hier gelandet….toll! ich probiere schon viel aus…auch Kimchi Rezepturen mit Birne,mit Apfel..mit Chiliflocken oder auch mit Paprikaflocken von meinem Lieblingstürken…mega….auch das Hühnerbein ohne Knochen …toll…saftig….oder kocht ihr hier nur vegetarisch….oder vegan…..ich schau mich mal um, bin für viel zu haben….kochen macht Spaß….fermentieren auch und ausprobieren immer!

  2. Hallo,
    das Rezept liest sich super! Ich habe im Asiashop aber nur Gochujang bekommen, keine Flocken. Kann ich die auch nehmen – und dafür die Stärke weglassen?

    LG
    Juke

    1. Hallo Juke,

      Gochujang wird zwar auf Basis von Gochugaru, also den Chiliflocken hergestellt, schlussendlich entsteht daraus aber eine Würzpaste mit einem anderen Geschmack. Du kannst das Rezept auf jeden Fall auch damit zubereiten, es wird aber einfach anders schmecken. Dabei würde ich dann den Zucker weglassen (Gochujang ist relativ süß) und erst nach und nach mit Sojasauce würzen, da Gochujang selbst bereits salzig ist. Zum Schluss kannst du abschätzen, ob du noch etwas mit Stärke andicken musst oder ob die Paste selbst ausreichend war, um die Sauce sämig zu machen. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  3. Das ist das erste Tofurezept, das mich jemals komplett überzeugt hat! Ich habe nur die Hälfte gekocht und habe das Gochugaru durch 1g Chiliflocken und 4g Delikatesspaprika ersetzt (nicht hauen! War echt lecker!). 1/4 TL Zucker erschien mir zu wenig, ich habe eher 1/2 EL genommen (aufs halbe Rezept).

    Ich hätt mich reinsetzen können. Nächstes Mal kommen noch ein paar Frühlingszwiebeln mit in die Pfanne, wie auf Deinem Bild.

    1. Super, freut uns, dass es so gut geschmeckt hat. Uns reicht die Süße des 1/2 TL, wir sind aber auch recht „zuckerentwöhnt“, also würze selbstverständlich gerne nach. 🙂

  4. Dubu Jorim ist dank eures Rezepts in meinen regelmäßigen Speiseplan gerutscht. Das Gemüse dazu wechselt: mal Spinat, mal Pak Choi, mal Auberginen – mit euren Tips zum trocken Rösten ist das einfach perfekt.