Knusprig, deftig, überraschend einfach – unsere Reispapiertaschen mit Spinat und Tofu erinnern an Börek oder Spanakopita und gelingen ganz ohne Filoteig. Perfekt fürs nächste Picknick – oder einfach so, weil sie verdammt lecker sind.
Instagram und TikTok haben Reispapier mittlerweile ja schon ein paar Jahre fest im Content-Schwitzkasten. Aus den dünnen Blättern wird – abgesehen von ollen Kamellen wie Sommerrollen und veganen Reispapier-Bacon – mittlerweile ja quasi alles gemacht: Reiskuchen für koreanische Tteokbokki, Boba für Bubble Tea, Dumplings oder sogar Croissants.
Wir schludern solchen Trends ja eher immer hinterher und probieren sie – wenn überhaupt – notorisch erst dann aus, wenn der eigentliche Hype längst durch ist und sich alle auf den nächsten „heißen Scheiß“ gestürzt haben. Aber dieses Mal konnten wir nicht anders: Die Reispapiertaschen meiner Cousine Vanessa – auf Instagram bekannt als @essalavanessa – haben uns einfach dermaßen angelacht, dass wir sie umgehend veganisieren mussten. Mit einer saftigen Füllung aus Spinat, Tofu, Hefeflocken für die nötige Portion Umami und frischen Zitronenzesten. Geschmacklich also ganz nah dran an türkischem Börek oder griechischer Spanakopita – nur eben mit Reispapier statt Filoteig und damit sogar potenziell glutenfrei … wenn du Tamari statt Sojasauce verwendest.
Und was soll ich sagen: Erstens mal „Danke Vanessa für die Idee“ – und zweitens „Oha! Die Dinger können was.“ Die Reispapiertaschen werden außen, vor allem an den Ecken, schön knusprig, behalten aber gleichzeitig den typischen, leicht zähen Biss vom Reispapier, der Sommerrollen so besonders macht. In Taiwan bezeichnet man diese einzigartige Konsistenz einfach als „Q“ oder – als Steigerung und größtes Qualitätsurteil – „QQ“. Vergleichbare Bezeichnungen fehlen leider mal wieder im deutschen Wortschatz, das italienische al dente kommt dem Ganzen zumindest ein bisschen nahe.
Die Füllung ist durch das viele, gesunde Grünzeug und die Zitronennote schön frisch, würzig und angenehm salzig – und obendrein auch noch leicht und proteinreich, weil eine ordentliche Portion Tofu drinsteckt.
Schnell zubereitet sind unsere Reispapiertaschen mit Spinat und Tofu auch noch – und so eignen sie sich auch megagut fürs nächste oder vielmehr erste Picknick in diesem Frühjahr. Denn klar, heiß direkt aus dem Ofen sind sie fantastisch, kalt schmecken sie aber auch supergut. Zum Beispiel mit ein bisschen Hot Sauce … oder auch einfach so.
Tipps & Tricks für die Reispapier-Börek
- Die Füllung lässt sich super variieren. Wir haben einen Teil des Spinats durch Bärlauch und Giersch ersetzt, was der Füllung noch etwas mehr Würze gibt.
- Die Sojasahne enthält Sojalecithin, einen Emulgator, der dafür sorgt, dass sich die Marinade für das Reispapier besser verbindet. Du kannst aber auch Hafersahne verwenden – einfach die Flüssigkeit beim Einlegen der Blätter gelegentlich umrühren.
- Im Ofen lässt sich gleich eine ganze Wagenladung der Reispapiertaschen knusprig backen (und ganz ehrlich – wer will schon weniger?). Kleinere Mengen kannst du aber auch im Airfryer zubereiten.
- Apropos Airfryer: Falls mal etwas übrig bleibt, lassen sich die Reispapier-Börek darin auch am besten aufwärmen und neu „aufknuspern“.
Knusprige Reispapiertaschen mit Spinat & Tofu
Für die Füllung
- 300 g Babyspinat oder gemischt mit Bärlauch, Giersch etc.
- 400 g Tofu
- 1 Zehe Knoblauch
- 2 EL Hefeflocken
- 1 TL Salz
- ½ TL schwarzer Pfeffer
- ½ TL Zitronenzesten
Außerdem
- 4 EL Sojasahne
- 2 EL Sojasauce
- 100 ml Wasser
- ¼ TL Kurkuma
- 12 Blatt Reispapier
- ½ TL Schwarzkümmel oder Sesam
- Backofen auf 200 °C Umluft vorheizen.
- Den Spinat in eine große Schüssel geben, mit 1,5–2 l kochendem Wasser übergießen und etwa 2 Minuten zusammenfallen lassen. Anschließend abgießen, kurz abkühlen lassen und gut ausdrücken.300 g Babyspinat
- Tofu in die Schüssel geben und mit der Gabel zerdrücken. Spinat grob hacken, Knoblauch fein reiben und beides zusammen mit Hefeflocken, Salz, Pfeffer und Zitronenzesten zum Tofu geben. Gründlich vermengen und kräftig abschmecken.400 g Tofu, 1 Zehe Knoblauch, 2 EL Hefeflocken, 1 TL Salz, ½ TL schwarzer Pfeffer, ½ TL Zitronenzesten
- In einem tiefen flachen Teller Sojasahne, Sojasauce, Wasser und Kurkuma verrühren. Jeweils zwei Reispapierblätter nacheinander gut in der Mischung wenden, übereinanderlegen und auf ein Schneidebrett geben.4 EL Sojasahne, 2 EL Sojasauce, 100 ml Wasser, ¼ TL Kurkuma, 12 Blatt Reispapier
- 3–4 EL der Füllung mittig auf das Reispapier geben und – wenn das Reispapier weich genug ist – die Seiten zu Dreiecken umklappen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, mit Schwarzkümmel oder Sesam bestreuen und 20–25 Minuten goldbraun backen.½ TL Schwarzkümmel
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10 Kommentare
sie sind im Ofen….
Bin sehr gespannt. Habe statt Spinat einfach Girsch verwendet.
Liebe Grüße
Hi Cornelia,
hoffe, sie haben geschmeckt. Wir haben auch schon mit Giersch und Bärlauch „gestreckt“ – auch sehr lecker!
Liebe Grüße
Jörg
Ihe Lieben,
die Reistaschen waren sooooooo lecker. Vielen lieben Dank für die Inspiration. Ich werde meiner Phantasie freien Lauf lassen und noch andere Füllungen ausprobieren. Vielleicht auch mal süß.
Liebe Grüße
Danke dir, das freut uns!
Hallo ihr beiden,
diese Reispapiertaschen waren perfekt dafür geeignet, mein übriges Blumenkohlgrün zu „verbraten“. Vielen Dank für die Inspiration! Den Tofu habe ich angebraten und mit Sojasoße abgelöscht, als Marinade habe ich eine Mischung aus Kichererbsenmehl, Sojasoße und Wasser verwendet. Megalecker, werde die Taschen bestimmt auch noch mit anderen Füllungen testen.
Liebe Grüße
Birgit
Danke dir für das tolle Feedback, Birgit!
Hallo Jörg,
Super lecker, vielen Dank für dieses wie immer super leckere Rezept. Ich hab es gestern ausprobiert und mir hat sich die Frage gestellt ob das Reispapier wirklich so – also noch hart – auf den Teller gelegt werden soll? Selbst mit der Marinade blieb es bei mir hart und ist dann teilweise gebrochen. Hast du da noch einen Tipp? Normalerweise weichen wir Reispapier vorher in heißem Wasser ein und marinieren es dann. Hab ich da irgendwas überlesen oder im Handling falsch gemacht? 😅
Hallo Daniel,
eigentlich reicht es, das Reispapier kurz in Flüssigkeit zu tauchen (heiß muss sie nicht sein). Bis man die Füllung dann verteilt hat, sollte es eigentlich weich genug sein, um es falten zu können. Welches Reispapier hast du denn verwendet?
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
zu erst einmal: herzlichen Dank für das Rezept! Wird natürlich ausprobiert und ich weiß jetzt schon: das wird gut, besser, spitzenmäßig!!!
Alles was ich bis jetzt nach euren Rezepten nachgekocht habe, hat 1. funktioniert und 2. (was ich noch viel wichtiger halte] hat immer super geschmeckt. Das musste ich jetzt einfach mal loswerden.
Jetzt kommt meine Frage zum aktuellen Rezept: ist es egal welche Art von Reispapier ich nehme? Oder sollte es jetzt in diesem Fall Reispapier speziell für Sommerrollen sein?
Liebe Grüße
Bine
Hallo Bine,
vielen Dank erst mal für das tolle Feedback! So viel Auswahl an verschiedenen Reispapiersorten haben wir hierzulande gar nicht. Im Endeffekt unterscheiden sich die Produkte im Regelfall nur durch die Zusammensetzung – manchmal ist mehr, manchmal weniger Tapiokastärke beigemischt, die das Reispapier etwas elastischer macht. Funktionieren tun die aber alle. 🙂
Liebe Grüße
Jörg