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Japanisches Donburi mit geschmorter Aubergine

Japanisches Donburi mit geschmorter Aubergine
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Brauchst du frischen Wind in deiner Reis-Bowl? Unser Donburi mit geschmorter Aubergine braucht nicht lange, schmeckt fantastisch und sieht dabei auch noch aus, als sitzt du im Kaiseki-Restaurant.

Wenn ein Land die Reis-Bowl perfektioniert hat, dann Japan. Unter dem Begriff Donburi – wörtlich übersetzt heißt das einfach nur „Schüssel“, soviel zum Thema (falsche) Bescheidenheit – werden Gerichte aller Art gesammelt, die aus fluffigem Reis als Basis und verschiedensten Toppings bestehen. „Reis mit Scheiß“ im allerbesten Sinne quasi.

Schnell, einfach, sättigend und lecker, trotzdem günstig – kein Wunder, dass Donburi bereits seit der Edo-Periode ab dem 16. Jahrhundert zuerst unter Handwerkern, heute auch oder vor allem unter den quasi berühmt-berüchtigten japanischen Salarymen, also den Büroangestellten, die sich auch manchmal wortwörtlich zu Tode buckeln, Studenten und allen anderen, die zackig und geldbeutelschonend etwas in den Magen bekommen wollen extrem beliebt wurden. Fast Food? Ja, kann man so sagen. Qualitativ, kulinarisch und optisch westlichen Äquivalenten dabei aber weit voraus? Streich’ das „kann“, das muss man so sagen. Ich meine, komm schon, der Leberkäswecken kann bei der „Konkurrenz“ einpacken, bevor er sich selbst aus seiner durchgefetteten, zerknüllten Papiertüte ausgepackt hat.

Donburi eignen sich aber auch für zu Hause und für Tage, an denen allein bereits die Adjektive „schnell“, „einfach“ und „lecker“ großen Appetit machen und nur ein Hauch von Küchenduft den Speichelfluss auf Amazonasniveau anregt. Perfekte Alltagsküche mit extrem hohem Komfortfaktor also. Reiskocher an, Pfanne raus, im Regelfall beginnt so gut wie jedes Donburi-Rezept – auch unser Donburi mit Aubergine oder Nasudon – nach diesem Prinzip und dauert auch nur so lange, bis der Reiskocher piept.

Japanisches Donburi mit geschmorter Aubergine

So bereitest du unser Donburi mit geschmorter Aubergine zu

Zuerst kümmern wir uns um das Gemüse. Im Idealfall verwendest du die länglichen, intensiv lila gefärbten japanischen Auberginen oder kleine Früchte der bekannten, dunklen Sorten. Die Eierfrucht wird in etwa eineinhalb Zentimeter dicke Scheiben geschnitten, gut mit Salz eingerieben und für mindestens fünf Minuten beiseite gestellt.

Währenddessen bringst du den japanischen Rundkornreis – deine liebste Sushireissorte ist perfekt – nach unserer Anleitung auf dem Herd oder im Reiskocher zum Kochen.

Die Auberginenscheiben werden gut unter fließendem Wasser abgewaschen, leicht abgetrocknet und dann in Maisstärke gewendet. Öl in eine heiße Pfanne, die panierten Gemüsescheiben hinterher, dann darf die Aubergine bei mittlerer bis hoher Hitze etwa fünf Minuten pro Seite braten. Störe das Gemüse dabei so wenig wie möglich, das Ziel ist eine knusprige, dunkelbraune Kruste und ein zartschmelzendes Fruchtfleisch. Das bekommst du nicht, wenn du nervös alle zwei Sekunden an der Pfanne rüttelst. Falls notwendig gibst du teelöffelweise Öl dazu.

Gebratene Auberginen

Während die Aubergine brät, rühren wir uns aus Sojasauce, Mirin, dem japanischen Reiswein, welcher für eine leichte Süße sorgt, geriebenem Knoblauch, Ingwer und Wasser eine einfache Sauce zusammen, mit der wir dann auch das Gemüse ablöschen. Die Stärke, mit der wir das Gemüse paniert haben, sorgt dafür, dass diese nun über geringer Hitze leicht eindickt. An dieser Stelle kannst du abschmecken, je nach Vorliebe mit etwas mehr Wasser auch für mehr Sauce sorgen und wenn alles vorzüglichst schmeckt und im Idealfall noch besser riecht dann auch anrichten.

Zuerst kommt der Reis, dann das Gemüse gefolgt von der Sauce. Auf einer Microplane geriebener roter Rettich und fein gehackter Schnittlauch sorgen für ein wenig Frische, gerösteter Sesam für etwas Crunch und Togarashi, die japanische Gewürzmischung aus Chili, Orangenschale, Szechuanpfeffer und Algen, für ein angenehmes „Bizzeln“ auf der Zunge. Ja, das klingt schon latent besser, als der Leberkäswecken, oder?

Japanisches Donburi Zutaten

Kann ich das Rezept auch …

  • … mit Jasmin- oder Basmatireis servieren? Auch wenn Puristen das Reiskorn im Halse stecken bleibt, Milchreis als Alternative zu japanischem Reis ist okay, wir sind eben immer noch in der Familie der Rundkornreissorten. Langkornreis fühlt sich für Donburi einfach falsch an, abhalten kann ich dich aber natürlich nicht davon. Hab einfach das Bild im Hinterkopf, wie ich äußerst enttäuscht über deine Entscheidung den Kopf schüttle.
  • … ohne Mirin zubereiten? Der Reiswein sorgt für Umami und Süße. Einen perfekten Ersatz gibt es nicht. Du bekommst Mirin aber in jedem Asialaden, teils auch in der Spezialitätenabteilung im Supermarkt oder natürlich online.
  • … mit anderem Gemüse zubereiten? Gut, wir sprechen hier von Donburi mit Aubergine (!), aber tatsächlich haben wir das Rezept auch mit Zucchini und dick geschnittenen, großen Rettichscheiben zubereitet und was soll ich sagen? Ist auch lecker!
Japanisches Donburi mit geschmorter Aubergine

Für2 Bowls

Japanisches Donburi mit geschmorter Aubergine

Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 20 Minuten
  • 300 g Aubergine am besten kleine Früchte oder japanische
  • 1 TL Salz
  • 2 ½ EL Maisstärke
  • 2 EL Rapsöl
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 EL Ingwer gerieben
  • 3 EL Sojasauce
  • 3 EL Mirin

Außerdem

  • 160 g Rundkornreis
  • 50 g roter Rettich fein gerieben
  • 1 EL gerösteter Sesam
  • ½ EL Schnittlauch fein gehackt
  • ½ TL Togarashi
  • Aubergine in etwa 1 ½ cm dicke Scheiben schneiden. Mit Salz einreiben und bis zu 15 Minuten beiseite stellen.
    300 g Aubergine, 1 TL Salz
  • Reis im Reiskocher oder nach unserer Anleitung auf dem Herd zum Kochen bringen.
    160 g Rundkornreis
  • Aubergine abwaschen, leicht trockentupfen und in Maisstärke wenden. Öl in eine heiße Pfanne geben, Auberginenscheiben darin 5 Minuten pro Seite goldbraun braten. Bei Bedarf etwas Öl dazugeben.
    2 ½ EL Maisstärke, 2 EL Rapsöl
    Gebratene Auberginen
  • Währenddessen Knoblauch und Ingwer fein reiben und mit Sojasauce, Mirin und 100 ml Wasser verrühren. Zu den gebratenen Auberginen geben, Hitze reduzieren und solange schmoren lassen, bis der Reis fertig gegart ist.
    1 Zehe Knoblauch, 1 EL Ingwer, 3 EL Sojasauce, 3 EL Mirin
    Gebratene Auberginen
  • Reis in eine etwas größere Bowl geben, Auberginen darauf anrichten, Sauce darüber geben und optional mit geriebenem roten Rettich, geröstetem Sesam, Schnittlauch und Togarashi toppen.
    50 g roter Rettich, 1 EL gerösteter Sesam, ½ TL Togarashi, ½ EL Schnittlauch

Japanisches Donburi mit geschmorter Aubergine

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


33 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Hallo und vielen Dank für das Rezept. Habe es gestern nachgekocht und da ich ja fix etwas auf dem Tisch stehen haben will, konnte ich die Gewürze, die ich nicht im Haus habe, nicht direkt bei Amazon bestellen:) Also als Alternative zu Mirin etwas Reisessig mit Rübenkraut gemischt und statt Togarashi (wer hat denn so etwas als Basic im Haus) ein paar Orangen- und Zitronenschalen verwendet. Sehr lecker! Kleiner Wermutstropfen: sehr ärgerlich machen mich Rezeptansagen wie „2 Portionen Reis“! Habe ich da was übersehen? Woher soll ich wissen, wie viel Reis ich zubereiten soll? Musste ich also auch erstmal nachschlagen. Und noch eine ganz kurze Anmerkung: ich würde mich sehr über einen Zurückbutton freuen:) Ansonsten aber alles super und weiter so!

    1. Hallo Maria,

      vielen Dank für die tolle Rückmeldung. Togarashi ist kein von uns gefordertes Basic, keine Sorge. Aber ein schönes Würzmittel für den Vorrat, wenn man auf japanisches Essen steht. 🙂

      Bei der Reis-Kritik hast du recht, habe ich eben angepasst.

      Liebe Grüße
      Jörg

      P. S.: Schöne Idee, als Mirin-Alternative den Reisessig zu süßen.

  2. Kam ja gar nicht mehr raus aus dem „Das schmeckt so gut“-Modus: Die Auberginen sind zart und saftig und unglaublich würzig. Mit eingelegten Ingwer und Kimchi kombiniert. Total gut, wirklich!

  3. Eure Kreation sieht nicht nur köstlich aus, sondern eure Leidenschaft für gutes Essen und die Liebe zum Detail kommen wirklich zum Ausdruck.

    Die geschmorten Auberginen in Kombination mit den anderen Zutaten machen dieses Gericht zu einem wahren Geschmackserlebnis. Eure Anleitung ist so verständlich und leicht zu folgen, dass selbst ich mich daran versuchen möchte. Ich schätze eure Bemühungen, uns Lesern solche kulinarischen Schätze näherzubringen.
    Herzlichen Dank und liebe Grüße,
    Daniela

    1. Liebe Daniela,

      vielen Dank für das tolle Feedback, freuen wir uns wirklich sehr. 😊 Dann wünschen wir dir ganz viel Spaß beim Nachkochen und Genießen.

      Liebe Grüße
      Nadine