Umami. Kaum ein anderes Wort gebrauchen wir so inflationär auf dem Blog wie Umami. Wir stehen eben auch unheimlich auf den „fünften Geschmack“. Auf das Herzhafte, das Vollmundige. Auf das Würzige, die aus dem Japanischen direkt übersetzte „Schmackhaftigkeit“, schlicht und ergreifend auf … Glutamat.
Schockschwerenot! Ist Glutamat denn nicht der Teufel? Nein, und bitte lies diesen Text bis zum Ende, bevor du mit Vollgas zum Kommentarfeld scrollst, um deiner Empörung mit lautstarkem Tastatur-Klackern schnaubend Luft zu machen. Wie kann dieser Typ es wagen, den tausendfach wiederholten Sermon gegen Glutamat in Frage zu stellen? Hey, verständlich, man hat eben gerne Angst, wenn es um Essen geht und auch meine Meinung zu Mononatriumglutamat änderte sich.
Wenn über Jahre hinweg – und vor allem tragischerweise nach wie vor – „Gesundheitsexperten“, Verbraucherzentralen (vermutlich einfach mal aus dem Prinzip „Nummer sicher“, aber dazu kommen wir noch), das Fernsehen, sämtliche Illustrierte, aber auch ernstzunehmendere Nachrichtenhäuser und dann eben auch eine Masse an mehr oder weniger pseudowissenschaftlichen Webseiten das Zeug regelrecht verteufeln und vor massivsten Gesundheitsrisiken warnen, muss das ja stimmen.
Aber ist Glutamat wirklich so schlimm, wie dort propagiert? Nein, ist es nicht und mit der Meinung stehe ich nicht alleine da. Auch die Wissenschaft gibt mir recht, darunter auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und glücklicherweise auch mehr und mehr die allgemeinen Medien.
Warum? Dafür gibt es mehrere Gründe. Aber lass uns erst mal anschauen, wovon wir hier eigentlich reden.
Was ist Glutamat?
Während vereinfacht im Alltag nur das Wort Glutamat verwendet wird (und ich das im weiteren Verlauf dieses Textes und unter Ergänzung der englischen Abkürzung MSG für Monosodiumglutamate auch tun werde), sprechen wir eigentlich von Salzen und dem Anion der Glutaminsäure, die unser Körper als Aminosäure selbst herstellt beziehungsweise das auch muss. Das Gehirn und dein zentrales Nervensystem benötigt den Neurotransmitter für die korrekte Funktion, du hast also bereits „Glutamat“ in dir. Also … hoffe ich zumindest für dich.
Die Glutaminsäure ist aber auch wichtiger Bestandteil der Proteine anderer Lebewesen und Organismen und so kommt Glutamat auch ganz natürlich in Fleisch und Milchprodukten, aber eben auch in Nüssen, Pilzen, Mehl, Hefen, Gemüse, Früchten, Algen und fermentierten und anders natürlich konservierten Lebensmitteln vor, um ein paar Beispiele zu nennen. Du nimmst es also bereits täglich zu dir, egal, ob du jetzt Mischköstler, Vegetarier oder Veganer bist. Und ja, auch in Muttermilch ist Glutamat (gar nicht mal so wenig, by the way). Schau jetzt nicht so irritiert, ich habe Milchprodukte schon aufgezählt. Sorry, falls du das jetzt erschreckend findest, aber wäre Glutamat wirklich so dermaßen ungesund, dann wäre das mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit schon aufgefallen.
Ach, du sprichst vom „chemisch“ hergestellten Glutamat? Jetzt mal abgesehen davon, dass wir alle „Chemie“ sind, wurde das weiße Pulver, das du seit Jahren so penetrant meidest, ursprünglich aus Algen extrahiert und heutzutage im Regelfall durch Fermentation – zugegeben, in einem industriellen, zu Hause nicht reproduzierbaren Maßstab – aus stärkehaltigen Pflanzen hergestellt. Durch industrielle Fermentation werden auch andere wichtige Medikamente, wie beispielsweise Insulin hergestellt und ja, auch in Sauerkraut wird Glutamat gebildet (wenn auch überschaubare Mengen) und davor hast du keine Angst, oder?
Woher kommt dann der wirklich besch…eidene Ruf?
Erstmals wurde Glutamat vom deutschen Agrikulturchemiker Heinrich Ritthausen aus dem Klebereiweiß von Getreide isoliert – und ja, Gluten hat sich auch den Namen vom Umami-Stoff geborgt. 1907 tat es ihm der japanische Kollege Ikeda Kikunae, der auch einige Zeit in Deutschland studierte, in Tokio quasi gleich, nahm dafür aber eine andere Quelle her. Er extrahierte das gute Zeug aus Kombualgen, stabilisierte es unter Zugabe von Salz, entwickelte ein Verfahren zur Synthese und zur industriellen Herstellung, latschte beim Patentamt vorbei, sagte freundlich Hallo, bekam einen Stempel (zumindest stelle ich es mir so vor) und war damit zusammen mit seinem Geschäftspartner Saburosuke Suzuki II ein reicher Mann, denn unter dem Namen Aji-No-Moto, was übersetzt „Essenz des Geschmacks“ bedeutet, wird Glutamat seither und damit seit über 100 Jahren im großen Stil vertrieben. Allerdings natürlich vorerst in Japan und China und natürlich dem Rest von Ost- und Südostasien.
Bis zum Zweiten Weltkrieg, in dessen Verlauf die in Japan stationierten Amerikaner sich irgendwie dachten „Huch, schmeckt ja alles ganz geil hier“ und den im englischen Monosodiumglutamate oder abgekürzt MSG benannten Stoff der Ajinomoto Corporation (das ist kein bezahlter Beitrag, aber falls jemand vom Unternehmen mitliest, meldet euch, just sayin’) mit in die USA nahmen und damit die aufstrebende Convenience-Industrie auf den Kopf stellten.
Gedreht hat sich die allgemeine Akzeptanz 1968, als ein gewisser Dr. Robert Ho Man Kwok einen Leserbrief (das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, pun intended) an eine medizinische Fachzeitschrift schickte, in der er davon schrieb, dass ihm immer so eine knappe Viertelstunde nach dem Besuch seines Lieblings-Chinesen so ein büschn komisch fühlen würde und es entweder an der Sojasauce, am Wein, am hohen Salzgehalt der Speisen (niemand hat übrigens nachgefragt, ob er nachgewürzt hat) oder am Glutamat liegen könnte, auf das er sich dann mit sich selbst geeinigt hat.
Was folgte, waren weitere Leserbriefe anderer Mediziner, die von ähnlichen Symptomen berichteten oder das Ganze als Humbug abtaten und dann einige mehr als dubiosen Untersuchungen, die teils bereits relativ kurz nach Veröffentlichung mit Skepsis bedacht oder gar widerlegt wurden.
2018 versuchte ein Dr. Howard Steel, ein damals bereits über 90 Jahre alter Chirurg, die „Schuld“ für den Glutamat-Skandal auf sich zu nehmen, was sich allerdings als vermutlicher Hoax herausstellte. Ob nun der echte Dr. Ho Man Kwok den Brief schrieb, der alles zum Rollen brachte oder Dr. Howard Steel kann nicht mehr mit absoluter Sicherheit nachvollzogen werden, beide sind mittlerweile tot. Die Geschichte dazu lässt sich aber im absolut hörenswerten Podcast „This American Life“ (Folge 668, „The Long Fuse“) nachhören.
OMG, MSG!
Wer auch immer nun der Autor des Leserbriefs war, er gab den Startschuss für das „China-Restaurant-Syndrom“, die perfekte Ausrede dafür, dass es nicht das dritte Bier, nicht die Meeresfrüchte, die vielleicht nicht vertragen werden, nicht etwa die nie diagnostizierte Nussallergie oder schlicht und ergreifend das drölfzigste Frühlingsröllchen vom All-You-Can-Eat-Buffet sein könnten, die man sich bei schon stark gespanntem Hemd- oder Blusenknopf genehmigt hat, weshalb man leicht blümerant aus dem Restaurant torkelt.
Oder eben auch die perfekte Ausrede für eine mehr oder weniger verkappte Xenophobie. „Diese chinesischen Einwanderer essen ja auch echt eigenartiges Zeug. Sogar Hunde! Was ist da los in diesen Küchen?“
„You know what causes Chinese Restaurant Syndrome? Racism.“ – Anthony Bourdain, Parts Unknown Season 8 Episode 3
MSG wurde im Kontext der asiatischen Einwandererkulturen plötzlich skeptisch beäugt – und diese Entwicklung schwappte mit zeitlichem Abstand auch nach Europa herüber –, während sich scheinbar niemand so recht gefragt hat, warum beispielsweise in Japan und China nicht alle Einwohner mit konstanten Kopfschmerzen herumlaufen und auch die Verwendung in den „kultureigenen“, westlichen Produkten wurde kaum in Frage gestellt. An praktische und sogar leckere Fertiggerichte, die ja ach so viel Zeit sparen und köstliche Kartoffelchips hat man sich eben schneller gewöhnt, als an die hier und da immer noch fremdartig wirkenden Dim-Sum-Häuser und es hat auch niemand daran gedacht, dass die „asiatischen“ Restaurants ohnehin bereits sehr zuckerreiche, frittierte, schlichtweg amerikanisierte Gerichte anboten. Auch das schwappte zu „uns“ herüber, möchte ich betonen.
Diese kulturellen Vorurteile – und damit auch der Name „China-Restaurant-Syndrom“ – sind unter anderem durch das Erstarken des Selbstbewusstseins, aber auch des Ansehens Einwanderer mit asiatischen Wurzeln beziehungsweise deren Nachkommen wie beispielsweise David Chang über die Jahrzehnte nach dem Aufkommen des latent rassistischen Syndroms nach und nach in den zumindest öffentlichen Hintergrund gerückt, auch wenn sich nach wie vor vor allem chinesische, thailändische, vietnamesische, japanische, koreanische Restaurants genötigt fühlen, große Schilder an die Eingangstüren zu packen, die versichern, dass hier garantiert nicht mit Glutamat gekocht wird. Quasi als vertrauenserweckendes Qualitätszeichen, das aussagt „Keine Sorge, wir kochen hier, wie ihr“.
Geblieben sind die gesundheitlichen Bedenken, mit denen das ganze Schlamassel ja eigentlich auch angefangen hat.
Was jetzt? Ist Glutamat ungesund, oder nicht?
Buzzwords oder eher Buzzclaims, die zuerst durch die Presse und das Fernsehen und dann natürlich auch durchs Internet flogen, behaupten relativ glaubhaft, dass Glutamat schädlich ist.
Da wird davon berichtet, dass das Glutamat die Blut-Hirn-Schranke vom Blutkreislauf ins Gehirn überwinden könnte. Diese Behauptung basiert großteils nach wie vor auf Tierversuchen aus den späten 60ern, in denen Ratten und Mäusen absurd hohe Mengen über das Futter verabreicht oder gar injiziert wurden. Bei gesunden Menschen besteht dieses Risiko einfach nicht, was anschließende Studien gezeigt haben. Allein schon, da du erstens diese Mengen an Glutamat gar nicht erst herunterbekommen würdest und von an Glutamat-Nadeln hängenden Junkies habe ich auch noch nichts gehört. Störungen des endogenen, also des körpereigenen Glutamat-Stoffwechsels können mit chronischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden, allerdings spielt das exogene, also mit der Nahrung aufgenommene Glutamat dabei keine Rolle.
In kontrollierten (Doppel-Blind-)Studien konnte bisher kein kausaler Zusammenhang zwischen Mononatriumglutamat und den typisch berichteten Symptomen hergestellt werden. Ja, selbst bei Menschen, die von sich selbst behaupten, sensibel auf Glutamat zu reagieren, konnte keine Korrelation zwischen der Glutamataufnahme in „normalen Mengen“ – ob nun über natürlich glutamatreiche Lebensmittel wie eben beispielsweise auch Parmesan oder über reines Glutamat – und beschriebenen Nebenwirkungen hergestellt werden. Tatsächlich wurden in einigen Studien die Beobachtungen von Symptomen sogar auf mögliche anderweitige Lebensmittelunverträglichkeiten zurückgeführt.
Ja, es kann sein, dass manche Menschen sensibler auf Glutamat reagieren, allerdings ist die Datenlage wirklich dünn, da die Wissenschaft über die Jahrzehnte schlicht ein wenig das Interesse an MSG verloren hat. Ist eben doch nicht so interessant, wie mal angenommen. Und auch wenn, wäre eine solche Reaktion eher als Pseudoallergie zu werten (da eine Reaktion nicht vom Immunsystem ausgelöst wird) und von einer individuellen „Allergie“ auf die Verträglichkeit für alle Menschen zu schließen, halte ich schon für recht heikel.
Ist also alles tutti mit Glutamat, ja?
Nein, das ist es auch nicht. Das Gourmet-Pulver hat auch eine Schattenseite und damit kommen wir auch wieder zum Verbraucherschutz.
Fakt ist: Es wird viel zu viel Glutamat eingesetzt. Da, ich hab’s gesagt.
Ich spreche jedoch nicht von Restaurantküchen, von Privatküchen schon gar nicht und ich spreche auch nicht zwangsläufig von gesundheitlichen Schäden, aber von zumindest einer Art von Verbrauchertäuschung. Ich spreche von der Lebensmittelindustrie, dem größten Abnehmer vom neuen „weißen Gold“.
Schau, in Verbindung mit Salz und anderen würzenden Zutaten kann Glutamat auch aus billigstem, ungesündesten Convenience- und Junk-Food etwas machen, was einfach wenigstens mittelmäßig bis verdammt gut schmeckt. Das führt dazu, dass beispielsweise die Gabe, eine Tüte Kartoffelchips nicht in einem Rutsch leer zu futtern – notfalls auch ganz alleine – eine sehr seltene ist.
Mononatriumglutamat trägt also möglicherweise indirekt zu einer ungesunden Ernährung, der „Gewöhnung“ an ungesunde Zutaten, einer Desensibilisierung, Gewichtszunahmen und Folgeschäden bei. Dazu, die Selbstkontrolle unter Umständen zumindest bis zu einem gewissen Grad zu verlieren.
Allerdings darf Fett, Zucker und schlussendlich Salz als weitere Eckpfeiler des Convenience-Food-Fundaments dabei nicht außen vor gelassen werden. Einer einzigen Zutat und schlussendlich dem Verbraucher selbst die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist viel zu einfach.
Und klar, die gebratenen Nudeln vom Asia-Imbiss kann man jetzt auch nicht gerade als vollwertig bezeichnen (was allerdings wiederum nicht am Glutamat liegt), die Prise MSG in deinem guten Tofu Kung Pao deines Lieblings-Chinesen, aber auch auf dem Tomatenbrot, auf Ofenpommes oder in einer Vinaigrette in der heimischen Küche (beziehungsweise gerade da) schadet keinen Millimeter.
Wer kochen kann, braucht kein Glutamat!
Klar, das Wort „Geschmacksverstärker“ klingt ein wenig nach Schummelei. Nach Cheaten, nach Doping. Nach etwas, was am eigenen Ruf als Köchin oder Koch, professionell oder am heimischen Schneidbrett ganz schön kratzen könnte.
Wir haben aber bereits gelernt, dass es bei Mononatriumglutamat eigentlich um Umami geht. Nicht um einen Verstärker, sondern eine neue Geschmackskomponente, die auch auf der Zunge eine eigene Rezeptoren-Zone hat – diese liegt übrigens direkt in der Mitte, hat also sogar den Ehrenplatz.
Okay, Glutamat könnte in Verbindung mit anderen würzenden Zutaten vermutlich auch aus Styropor einen schmackhaften Fernsehsnack machen, in der Küche unterstützt es allerdings nur noch. Ja, fade Gerichte werden essbar, wenn etwas ohnehin schon gut schmeckt, setzt die Prise MSG aber nur noch ein winziges i-Tüpfelchen oben drauf und ging es richtig in die Hose, rettet auch das Gourmet-Pulver nichts mehr.
Mach’ den Selbstversuch. In einer richtig guten, wenn auch einfachen Tomatensauce wirst du dir selbst schwertun, hinzugefügtes Mononatriumglutamat herauszuschmecken – was auch kaum ein Wunder ist, stecken die Tomaten ja bereits voller Glutamat. Es fügt noch etwas „Glitter“ hinzu, als Game Changer würde aber auch ich es nicht bezeichnen.
Und ganz ehrlich, wenn du mit Sojasauce oder Tomatenmark kochst, wenn du dein Pad Thai gerne mit Erdnüssen toppst, wenn du – als Omnivorer oder in vorveganen Zeiten – Wagenladungen an Parmesan oder jetzt eben Hefeflocken auf deine Pasta packst und gerne Walnüsse knabberst … das tust du immer hauptsächlich aufgrund des natürlich enthaltenen Glutamats.
Also nein, wir verwenden das Pulver nicht insgeheim seit Jahren inflationär in allem, was wir essen. Wäre mittlerweile vielleicht auch aufgefallen. Wir verwenden es … intelligent. Um leckeres Essen noch leckerer zu machen, um Geschmackskomponenten an vegane Gerichte zu bekommen, die klassisch über Fleisch- oder Milchprodukte erzeugt werden würden. Beispielsweise in unserem veganen Hackfleisch und unter uns: Du findest unsere vegane Bratensauce jetzt schon geil? Dann gib ihr mal noch eine kleine Prise Glutamat mit. Natürlich verwenden wir es auch in Rezepten, die aus dem ost- und südostasiatischen Raum kommen. Weil Glutamat eben ein Bestandteil der jeweiligen Küchen ist. Vor allem jedoch verwenden wir es sparsam, denn auch beim Thema MSG gilt: Moderation ist alles!
Tatsächlich können salzempfindliche Menschen durch den Ersatz eines Teils vom streubaren Natriumchlorid durch Glutamat ihre Salzaufnahme sogar drastisch reduzieren, ohne geschmackliche Einbußen in Kauf nehmen zu müssen.
Deine Meinung
Und, was sagst du jetzt? Packst du dir beim nächsten Besuch deines Stamm-Asialadens eine Packung Aji-No-Moto in den Einkaufskorb oder bist du immer noch skeptisch und hast noch Fragen? Dann pack’ sie mir in die Kommentare, jetzt darfst du die Tastatur glühen lassen.
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120 Kommentare
Dass die Studien von damals Quatsch sind, hab ich schon gehört, aber noch nicht das Rassismus-Element, was ja schon einleuchtet. Interessant. Da passt das Glutamat auch wirklich zum Gluten, das weiß doch im Moment auch jedeR, dass das schädlich ist ….
Aber dass ich es jetzt wirklich verwende? Ich hab ja keine Erfahrung damit und mag meine Sachen auch so schon … aber wenn es mal in einem eurer leckeren Rezepte vorkommt, wer weiß …
Danke dir für das tolle Feedback!
Und keine Sorge, wir wollen niemanden zum Glutamat überreden. Wenn dir alles auch schon so schmeckt, all good! Wenn du neugierig bist, ebenfalls. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Ja spannend das Thema. Ich habe hierzu schon einiges gelesen, allerdings, stößt man ja fast ausschließlich auf negative Berichterstattung zum Thema Glutamate. Ich werde meine Ressentiments jedenfalls noch einmal überdenken, vielen Dank für den Anstoß :-).
Super, danke dir für das Feedback! 🙂
Danke für den Artikel und den Denkanstoß! Kommt gleich mit auf die Einkaufsliste und wird ausprobiert.
Finde es toll, dass du den bewussten Umgang herausgestellt hast. Wie so oft ist eben das gesunde Maß das Ding der Dinge 🙂
Absolut! Den größten Kritikpunkt, den man haben kann ist, wie erwähnt, der sagen wir mal großzügige Umgang der Industrie mit Glutamat.
Ist es denn völlig egal, welchen Geschmacksverstärker man dann nimmt oder gibt es da Unterschiede?
Ich bin mir nicht ganz sicher, was du meinst. Es gibt MSG natürlich von verschiedenen Herstellern, im Regelfall dürfte allerdings (chemisch) immer dasselbe drin sein, nämlich 100 % Mononatriumglutamat.
Sehr gut erklärt und zusammengefasst. Ich habe den Anti-Glutamat-Hype nie mitgemacht – es schmeckt mir und ich habe noch nie irgendwelche negativen Nebeneffekte nach dem Essen glutamathaltiger Speisen registriert. 🙂
Danke dir für das Feedback! 🙂
Toller Bericht, vielen Dank!
Vielen Dank dir!
Vielen Dank für den Artikel!
Jetzt habe ich endlich etwas zum Verweisen und muss mir den Mund nicht immer fusselig reden ;).
Lg aus Hamburg
Arne
Ha ha, danke, Arne! 🙌
Hallo Jörg, ich habe selten so eine einseitige Recherche über das Thema Glutamat gelesen. Als Betroffene einer wirklich schlimmen Glutamat-Unverträglichkeit (Allergie darf man das aufgrund der Einstufung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, welche von der Nahrungsmittelindustrie gesponsert wird, NICHT nennen), kann ich Dir nur in einigen wenigen Aussagen zustimmen, im ganzen Kontext aber nicht. Wie immer macht die Dosis das Gift und auch wenn das natürliche Glutamat in vielen Lebensmitteln vorkommt, sollte die Zuführung von künstlich hergestelltem Glutamat nach Möglichkeit immer vermieden werden. Dein Artikel scheint darauf zu zielen, das Verwenden von Glutamat ohne Reue in den Köpfen zu legalisieren. Glutamat ist und seine Untergruppen sind schädigende Stoffe für Gehirn und Körper, auch wenn die einen es besser und die anderen es schlechter vertragen. Wer richtig kochen und würzen kann, muss diese Zusätze nicht verwenden, ohne dass dabei das Essen fad schmeckt. Das aber scheint das Hauptübel zu sein, die Zeit fürs Kochen und die Kenntnis fürs richtige Kochen und Würzen fehlt. Die Nahrungsmittelindustrie freut sich über jedes verkaufte Fertiggericht und auch mit Glutamat versetzte Gewürze (z.B. in gemahlenem Pfeffer und gemahlenem Kümmel), verdient Milliarden und verarscht die Menschen weiter mit angeblich gesunder und schneller Fertignahrung. Mach Dich mal bitte schlau über Tierversuche und deren Auswirkungen mit Glutamat, vielleicht öffnet Dir das den Blick an eine weiterführende Herangehensweise. Übrigens vertragen rund 10-15 % in Deutschland kein Glutamat, also sind es nicht nur wenige Ausnahmefälle, Tendenz steigend.
Nichts für ungut und Grüße, Dana
Hi Dana,
erstmal lieben Dank für deinen Input. Wie du ja bereits an meinen ersten Absätzen erkannt hast, habe ich Feedback wie deinem natürlich auch gerechnet.
Ich kann deinen Text allerdings nicht unkommentiert lassen. Ich räume in meinem Beitrag ein, dass es so etwas wie eine allergische Reaktion geben kann (Allergien gibt es auf alles) und dass die Lebensmittelindustrie zu verschwenderisch mit Glutamat umgeht, wobei ich auf Verschwörungstheorien auch hier gerne verzichten würde.
Du wiederholst nur sämtliche Punkte, die ich in diesem Beitrag mit Quellenangaben widerlege. Nein, die von dir angesprochenen Tierversuche lassen sich nicht auf den Menschen übertragen (warum habe ich mit diversen Quellenangaben schon erläutert, „informier‘ dich mal“ ist wiederum keine Quelle). Nein, Krankheiten – auch die, die unter anderem mit einer Störung des endogenen Glutamatstoffwechsels in Zusammenhang gebracht werden – werden nicht durch die Aufnahme von Glutamat über die Nahrung ausgelöst oder verstärkt, zumindest konnte das über mehrere Jahrzehnte hinweg nicht beobachtet werden. Und nein, auch deine Prozentangabe der Menschen mit einer Glutamatunverträglichkeit stimmt nicht, da es diese Zahl (wissenschaftlich belegt) schlicht und ergreifend nicht gibt.
Nimm es mir bitte auch du nicht krumm, aber ich sag’ mal „talk about Einseitigkeit“. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hi:)
Also vorab: Ich liebe eure Rezepte! Blog und Kochbücher sind super und haben unsere vegane Familie wieder in Frieden am Esstisch vereint;)
Allerdings muss ich Dana zustimmen. Bisserl einseitig und verklärend war der Beitrag schon;) Aber trotz allem gut geschrieben und recherchiert. Wie halt alle eure Beiträge.
Als gern-weitreisende Familie kennen wir das Yummy-Salt auch! Und unsere Kinder „vorher-nachher“ . *stöhn!
Wir sind vermutlich schon eher von der „sensiblen“ Seite….gutgetan hat uns jedenfalls diese angeblich harmlose Zutat nie. Das so mancher Mitmensch „mit Saumagen“ das weiße Super~Gold besser verträgt kann gut sein!
Auch von mir: Nichts für ungut! Und thanks for the very nice Blog 🙂
Hey, das war ein Aufruf zur Diskussion. Also bitte, bitte erkläre mir – wenn es schon Dana nicht tut –, warum der Beitrag „verklärend“ und „einseitig“ ist. Ich freue mich drauf. 🙂
Hallo Jörg, erst einmal Chapeau! für dieses Beitrag. Da habt Ihr doch einige Fakten zusammengesammelt und wieder in einen locker-leichten Artikel verpackt 😀
Ich versuche auch immer öfter die Verteufelung von Einzelprodukten zu hinterfragen und mir mehr die Entwicklung der Lebensmittelindustrie im Ganzen anzuschauen. Da ist bei mir ein positiver Nebeneffekt des veganen Lebensstils, denke ich (:
Meine Go-to-Umami-Helfer sind Tomatenmark und getrocknete Tomaten, Sojasauce/Misopaste, Pilzpulver aus gemahlenen getrockneten Shitake-Pilzen und Kombu-Algen (z.B. für Brühen).
Viele Grüße und weiter so!
Vanessa
Hi Vanessa,
tausend Dank erstmal für das Feedback! Wir haben auf jeden Fall noch einige Ideen zu Ernährungsmythen, die vielleicht mal hinterfragt gehören. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hallo, danke für diesen neuen Ansatz zu diesem Thema. Hab mich tatsächlich nie wirklich damit auseinander gesetzt, sondern immer so hingenommen. „Weiß ja jeder dass Glutamat ungesund ist..“
Viele Grüße
Melita
Super, das freut uns wirklich! Genau das war unser Ziel. 🙂
Ich finde den Artikel ja super und stimme vielem vollkommen zu! 🙂
Nun bei mir war es aber leider so, dass ich seit meiner Kindheit immer nach den Essen Bauchschmerzen hatte. Habe konv. sowie Naturheilärzte konsultiert, Allergien getestet und Therapien probiert. Auch auf Lebensmittel verzichtet und mich stets gesund ernährt. Doch leider tat sich Nichts. Dann bin ich von Zuhause ausgezogen und kaufte mir erstmals nur Salz und Pfeffer und siehe da, keine Beschwerden mehr. Da ging mir langsam ein Licht auf und ich fing an die Gewürze zu checken. Welche alle das Zaubermittel beinhalteten.
Ich habe wohl eine sehr seltene Unverträglichkeit, welche sich jetzt aber zum Glück in den letzten 7 Jahren mega zurückgebildet hat.
Also nehme ich ab und zu noch ein bisschen Bauchweh in Kauf weil das umami einfach doch geil ist.
Hi Jen!
Danke für dein Feedback. Allerdings würde mich jetzt interessieren, in welchen dieser „Gewürzen“ Glutamat war. 🙂
Liebe Grüße
Jörg