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Hotpot auf japanisch

Hotpot auf japanisch

Heiße Brühe! Mit viel Gemüse! Umami pur! Jetzt!

Okay, jetzt hat uns der Winter.

Minusgrade, Schnee und Eis machen es einem gerade mehr als leicht, den ganzen Tag drin zu verbringen. Zu arbeiten und danach auf der Couch abzuhängen, während mein Schrittzähler durchdreht, weil er mich dazu drängen möchte, mein Tagespensum zu schaffen. Aber er weiß ja auch nicht, dass er sich da bei mir bei -5° C Außentemperatur die Zähne ausbeißt. Der Arme. Sollte man ihm vielleicht mal sagen.

Okay, okay. 10.000 Schritte? Wie weit ist es bis zum Kühlschrank? 20? Oh, na dann wird das Ganze natürlich schwierig.

Na gut, zweimal in der Woche raffe ich mich auf und laufe meine Trainingsrunde. Das sind wenigstens 7 km. Und ganz ehrlich, eigentlich kann Winter schon ziemlich cool aussehen. Macht die nassen Laufschuhe und den anstrengenden Tiefschnee-Lauf auch wieder wett, oder?

Winterlauf 2016

Danach muss ich aber regelrecht aufgetaut werden. Und das geht natürlich am besten mit Suppe oder einem Hotpot.

So „unsportlich“ wie es klingen mag – wir haben uns für unseren japanischen Hotpot beim traditionellen Sumo-Eintopf Chanko Nabe inspirieren lassen. Keine Sorge, so ein Pott bedeutet trotzdem keinen „Instant-Winterspeck“.

Hotpot auf japanisch

Eigentlich ist Chanko Nabe sogar recht leicht und mit dem vielen Gemüse auch sehr gesund. Bei professionellen Sumos macht’s eben die Menge. Und um ehrlich zu sein würde ich mich nicht trauen, einen Sumo-Ringer „unsportlich“ zu nennen.

Zutaten für 4 Portionen

  • 1 Stück Kombu-Alge (ca. 20 x 30 cm) – gibt es in jedem Asialaden
  • 2 l Wasser
  • 8 getrocknete Shiitake
  • 1 große Karotte (ca. 150 g)
  • 75 g Rettich
  • 1 Selleriestange
  • 75 g grüne Bohnen
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 5 EL Sojasauce
  • 2 EL Erdnussöl
  • 250 g Pak Choi
  • 1/2 Chinakohl (ca. 150 g)
  • 200 g Udon-Nudeln
  • 2 EL Maisstärke (mit 2 EL kaltem Wasser verrührt)
  • 1 1/2 EL Miso-Paste
  • Salz
  • 200 g Tofu
  • 2 TL Sesamöl

Kombu mit einem leicht angefeuchteten Tuch gut abwischen und in 1,5 l kaltem Wasser mindestens eine Stunde einweichen. Du kannst den Kombu-Sud auch im Kühlschrank über Nacht ziehen lassen oder das Ganze morgens vorbereiten für einen leckeren Hotpot am Abend.

Die übrigen 0,5 l Wasser aufkochen und die Shitake darin mindestens 1 Stunde einweichen. Anschließend Pilze und Einweichwasser zusammen mit der Kombu-Brühe in einen großen Topf geben und auf mittlerer Stufe erhitzen. Kurz vor dem Siedepunkt die Kombu-Alge heraus fischen. Bei niedriger Hitze und mit geschlossenem Deckel köcheln lassen.

Ab jetzt geht es nur noch darum, das Gemüse in mundgerechte Stücke zu schneiden und in der richtigen Reihenfolge in die Suppe zu geben.

Karotte und Rettich in 5 mm dicke Scheiben, Stangensellerie in grobe Stücke und den weißen Teil der Frühlingszwiebeln in 2 cm lange Streifen schneiden. Das Gemüse zusammen mit der Sojasauce und dem Erdnussöl mit in den Topf geben und kurz durchrühren.

Den weißen Teil des Pak Choi in Spalten schneiden, die Blätter grob hacken und beiseite stellen. Den Chinakohl in etwa 4 cm große Stücke schneiden und 10 Minuten nach Karotte und Co. zusammen mit dem bereits geschnittenen Pak Choi-Strunk ebenfalls in den Hotpot geben. Nach weiteren 5 Minuten das Pak Choi-Grün und die Udon-Nudeln hinzugeben und den Stärke-„Slurry“ einrühren. 2 Minuten köcheln lassen und dabei häufig umrühren.

Die Hitze auf die kleinste Stufe reduzieren und die Misopaste in die Suppe einrühren. Das funktioniert am besten, indem du die Paste durch ein kleines feines Sieb direkt in die Flüssigkeit streichst. Bei Bedarf mit Salz abschmecken.

Den Tofu in 3 cm große Würfel schneiden und 2 Minuten im Hotpot ziehen lassen.

Mit Sesamöl abschmecken und heiß servieren. Klar, sonst wär’s ja kein Hot Pot ?

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


22 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Hallo,

    ich koche sehr viel japanisch und habe auch einen Artikel dazu gelesen, dass der Kombu abgewischt wird. Der Artikel sagt, dass man das nicht machen soll, da man damit das Umami abwischt. Nur, wenn man tatsächlichen Dreck auf der Alge sieht (was bei mir nur bei Billig-Marken ab und zu mal vorgekommen ist). Früher kam das wohl häufiger vor, weil die Algen am Strand gesammelt wurden, daher das mit dem Abwischen. Das weiße Zeug auf der Alge ist das Umami, bitte nicht abwischen, stand im Artikel. Seit ich darauf achte und nur Kombu mit viel weißem Zeug (sieht ein kleines bisschen wie Schimmel aus) kaufe schmeckt es auch intensiver/besser.

    Viele Grüße

    1. Hallo Anna,

      danke für die Erinnerung an das Rezept, das wir dringend mal überarbeiten müssen. Mit der Alge hast du absolut recht, das haben wir über die mittlerweile 8 Jahre, die das Rezept schon alt ist, auch gelernt und beispielsweise in unserem Kimchi-Rezept erklärt. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  2. Koche diese Suppe bereits zum 20. mal oder so. Danke! Nur Kombu Alge habe ich entsorgt, da zu Mega/ extrem viel Jod. War mir nicht bewusst und ich würde nie wieder so viel für die Brühe nehmen. Happy weekend!

    1. Erstmal tausend Dank für das Feedback!

      Ich möchte keine Diskussion zu Jod anfangen – dazu fehlt mir detaillierteres Fachwissen. Trotzdem möchte ich zu deinen Bedenken so viel sagen: In Japan wird die hierzulande empfohlene tägliche Jodmenge aufgrund der traditionellen Ernährung um ein vielfaches überschritten. Gerichte auf Algenbasis kommen bei uns natürlich weitaus seltener auf den Tisch. Zudem gilt der für Kombu angegebene Jodgehalt für die Alge an sich, die hier in diesem Rezept ja „nur“ als Würzmittel verwendet und nicht mitgegessen wird. Klar, im Hinblick auf jodiertes Speisesalz, andere Lebensmittel, denen Jod zugesetzt wird und den eigenen Speiseplan muss jeder selbst wissen, wie sie/er mit dem Thema umgeht. Wenn du den Hot Pot aber jetzt nicht 20 x in Folge jeden Tag auf den Tisch stellst, sollte die Kombu-Dashi jedoch kein Problem darstellen. 😉

  3. Am Wochenende organisiere ich ein asiatisches Abendessen für ein paar Freunde. Daher bin ich auf der Suche nach leckeren und praktischen Rezepten. Ein Hotpot kann auf jeden Fall eine tolle Idee sein! Ich werde deinen Beitrag folgen und freue mich schon auf das Ergebnis! Danke!

  4. Hallo, da es jetzt wieder kälter wird, wollte ich das Rezept demnächst mal ausprobieren: verwendet ihr dunkle oder helle Miso-Paste für die Brühe? Meiner Erfahrung nach liegen da geschmacklich Welten dazwischen.

  5. Hallo, die Suppe klingt super, werde sie heute Abend kochen ! Allerdings konnte ich keine Kombu Alge finden, geht wohl die Nori Alge also diese Blätter die man auch fürs Sushi verwendet auch ?
    Liebe Grüße

  6. Mein Erfahrungen mit getrockneten Shitake waren bisher eher mäßig, daher würde ich gerne frische verwenden. Welche Menge würdet Ihr da empfehlen & wann sollten die am besten in den Topf?
    Ich sage schonmal arigato gozaimasu ^^

    1. Hi Natalie,

      darf ich fragen, was das Problem mit den getrockneten Shiitake war? 😉 Nimm‘ einfach ein paar mehr frische Shiitake als getrocknete, da getrocknete in Suppen auf jeden Fall geschmacksintensiver sind, wie wir festgestellt haben. Du kannst die frischen Pilze einfach zusammen mit den Karotten und dem Rettich in die Brühe geben 🙌🏼

      Lieben Gruß,
      Nadine

      1. Hallo Nadine,

        Euer Hotpot-Rezept habe ich noch nicht ausprobiert, aber wenn in anderen Rezepten getrocknete Shitake im Ganzen verwendet werden, haben sie eine für mich unangenehme, zäh-gummiartige Konsistenz.
        Für das nächste große gemeinsame Kochen gibt es dann einfach frische Shitake ins Hotpot 🙂

        Viele Grüße
        Natalie

  7. Hallo Jörg,

    ich bin gerade dabei, meine Einkaufsliste für den Hotpot zu basteln und frage mich, wann denn wohl die Shiitake und die grünen Bohnen in den Pot kommen? 🙂

    Ich freue mich schon riesig auf das Ergebnis morgen!
    Liebe Grüße
    Merlin

    1. Hallo Merlin!

      Die Shitake kommen gleich zu Anfang mit in den Topf. Hast du sicher überlesen 🙂
      „Die übrigen 0,5 l Wasser aufkochen und die Shitake darin mindestens 1 Stunde einweichen. Anschließend Pilze und Einweichwasser zusammen mit der Kombu-Brühe in einen großen Topf geben und auf mittlerer Stufe erhitzen.“

      Die Bohnen kommen zusammen mit dem geschnittenen Gemüse in die Brühe. Also bei diesem Schritt:
      „Das Gemüse zusammen mit der Sojasauce und dem Erdnussöl mit in den Topf geben und kurz durchrühren.“

      Ich wünsche dir schonmal im Voraus einen guten Appetit 🙂

      Beste Grüße

    2. Auf die Idee, dass die Pilze einfach drin bleiben, bin ich vorhin dann auch gekommen… Ich hab’s tatsächlich überlesen. Und wegen der Bohnen… Ach Mensch! Wer hätte denn ahnen können, dass grüne Bohnen zu Gemüse zählen?!? 😀
      Danke für die flotte Antwort, und man möge mir meine Achtlosigkeit verzeihen – ich hab‘ grad irgendwie nur Miso-Suppe im Kopp. 😀

      1. Ist ja kein Problem 😉 Hauptsache es klappt! Viel Spaß 🙂

        Liebe Grüße
        Nadine

  8. Super Rezept und fast ganz authentisch. Aber Kombu bitte niemals komplett abwaschen-die weiße Substanz, die man dann notgedrungen mit abwischt, enthält den ganzen Unami Geschmack! Und Erdnussöl findet man auch eher nicht in der Japanischen Küche. Aber ansonsten echt super, ich vermisse Oden(in die Richtung soll es glaub ich gehen?) schon seit längerem, ich werde mal probieren ob der hier genauso gut schmeckt wie der in Tokyo. Bestimmt 😉

    1. Vielen lieben Dank, Lara 🙂
      Allerdings wollen wir hier ja gar nicht 100% authentisch sein – wir machen einfach das, was uns schmeckt 😉

      Danke für den Hinweis bzgl. des Kombus. Das trage ich noch nach.