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Herzhaftes Monkey Bread mit Sauerteig

Herzhaftes Monkey Bread mit Sauerteig
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Man nehme einen guten Teig, forme daraus kleine runde Kugeln, die man nach Belieben würzt und pimpt, anschließend in eine Gugelhupfform stapelt und in den Ofen schiebt. Heraus kommt eine der simpelsten und leckersten Brot-Schweinereien, die man sich vorstellen kann: unser herzhaftes Monkey Bread mit Sauerteig.

Hand aufs Herz, wir lieben unseren Sauerteigstarter namens Rosi, wie du inzwischen weißt, heiß und innig. Aber sie lässt sich halt auch gerne bitten. Der superschnelle Sauerteig-Jieper ist ohne klitzekleine Vorplanung einfach nicht zu befriedigen, sorry. Hast du also nicht dran gedacht, deinen Starter rechtzeitig aus dem Kühli zu holen, zu aktivieren und deinen fertigen Teig dann – am besten über Nacht – ruhen zu lassen, wird das nix mit der fixen Sauerteig-Pizza-Session am Freitagabend oder den duftenden Bagels am Sonntagmorgen. D’oh.

Aber keine Panik, genau hier kommt jetzt für alle Liebhaber der fermentierten Gebäckköstlichkeiten Tante Fanny rettend ins Spiel und wirft uns einen frischen Pizzateig mit Sauerteig aus dem Kühlregal zu. Der Gute ist frei von Palmöl, Konservierungsmitteln, Farbstoffen und Geschmacksverstärkern und allem anderen, was vielen Veganern und Gesundheitsaposteln die Zehennägel hochrollen lässt. Außerdem ist er supereinfach zu händeln. Hände und Arbeitsfläche bemehlen, wie Jörg es auch hier in unserem Pizzaspecial erklärt hat, formen – das Nudelholz bleibt in der Schublade, okay? – und direkt auf dem Backblech backen.

So schaffen wir es auch noch Montagabend einen aktiv blubbernden Teig mit dem typischen Sauerteiggeschmack innerhalb von fünfzehn Minuten locker aus der Hüfte ofenfertig zu machen. Eine schnelle luftige, knusprige Weeknight-Pizza, eine Sauerteig-Focaccia oder köstlichstes Monkey Bread? Null Problemo!

Tante Fanny Pizzateig mit Sauerteig

Moment, Monkey Bread? Was das sein soll, fragst du? Stimmt, ist ja bei uns hier eher nur in Foodie-Kreisen bekannt und bedarf also einer Erklärung. Das Gebäck gehört zu den simpelsten und leckersten Schweinereien, die man sich nur vorstellen kann. Man nehme einen guten Teig und forme daraus viele kleine Kugeln, die man nach Belieben würzt und pimpt und anschließend schwuppdiwupp, neben- und übereinander in eine Gugelhupfform stapelt. Hier haben die kleinen Äffchen, äh, Kugeln schön Platz und Luft und bekommen im Ofen durch die konische Form alle gleichmäßig schön viel Hitze ab.

Das Ergebnis sind fluffige, leckerste, kleine, würzige Brotstücke, die man sich einfach abzupfen kann und direkt so futtern kann. Messer, Aufstrich? Alles überflüssig. Das perfekte Fingerfood für alle Gelegenheiten. Genau das war wahrscheinlich auch die zündende Idee hinter dem raffinierten „Zupfbrot“.

Herzhaftes Monkey Bread mit Sauerteig

Ganz sicher, wie das Brot nun zu seinem tierischen Namen kam, ist man sich jedenfalls nicht. Das typische Monkey Bread, welches die Amis aber heute vorwiegend in süßer Variante mit Zimt und ordentlich Butter verspachteln, stammt laut einer Theorie vermutlich aus Europa und wurde von Einwanderern aus der alten Heimat mitgebracht. Der Vorgänger könnte also „Aranygaluska“ gewesen sein, was aus dem ungarischen übersetzt „Goldene Knödel“ heißt. In Österreich und bei uns kennt man ähnliches auch als Ofen- oder Rohrnudeln, Buchteln oder Dukatennudeln.

So richtig ab wie Schmidts Katze ging der „Hungarian Coffee Cake“, wie eine ähnliche Version in den USA auch lange hieß, mit der Erwähnung im Betty-Crocker-Kochbuch in den 50er-Jahren. Nachdem es während der Reagan-Ära dann noch durch Nancy Reagan zum Weihnachtsklassiker im Weißen Haus avanciert war, wurde das Zupfbrot endgültig Everybody’s Darling und bekannt wie ein bunter Hund. Der frühere Präsident soll 1987 sogar am Abend vor seiner Anhörung zur Iran-Contra-Affäre zu Nancy gesagt haben:  „Mommy, I may go to prison, but I’ll always remember this monkey bread.“ Ach Ronald, hättest du dich doch lieber mal nur um Gebäck und deine Schauspielkarriere, anstatt um Politik gekümmert.

Herzhaftes Monkey Bread mit Sauerteig

Apropos bunter Hund. Unsere herzhafte Version, nachdem wir auch in der Adventszeit gerne mal ein Päuschen vom Süßkram einlegen, ist doch richtig schön farbenfroh, oder? Fast ein bisschen wie Weihnachtskugeln sehen sie aus, unsere Klöpschen. Tja, essbare Deko ist halt immer noch unsere liebste.

Für unser köstliches, würziges Weihnachts-Monkey-Bread, dass übrigens auch außerhalb der Winterzeit ganz vorzüglich schmeckt, brauchst du also dank dem frischen Pizzateig mit Sauerteig und unseren schnell gemixten Saaten- und Würzmischungen kaum Zeit. Ach ja, die Zubereitung – das Teigknödel-Rollen und Stapeln – ist übrigens auch eine perfekte Beschäftigung für hibbelige große und kleine Kiddies, die in den Ferien irgendwie auch aufgeräumt sein wollen. Und auch für Grobmotoriker, also keine Angst und ran an die Bollen!

Verfeinern und würzen lässt sich das Monkey Bread im Prinzip mit allem worauf du Lust hast. Wir haben Mohn, Sesam, Pesto, eine schnelle Tomatenmark-Chilipaste und veganen Reibekäse verwendet und können nur sagen: eine bombastische Mischung. Und das einfache Snacken und Zupfen macht dann nicht nur kleinen Monkeys gute Laune.

Machst du dich mit zum Affen? Viel Spaß beim Nachbacken, jetzt bin ich auch fertig mit meinem Grzimeks Tierleben.

Herzhaftes Monkey Bread mit Sauerteig

Für900 g

Herzhaftes Monkey Bread mit Sauerteig

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Gehzeit 15 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde
  • 800 g Pizzateig z. B. 2 Packungen Tante Fanny Frischer Pizzateig mit Sauerteig

Für die Kräuterpaste

  • 15 g Petersilie
  • ½ Zehe Knoblauch
  • 3 EL Olivenöl
  • ¾ TL Salz

Für die Tomatenpaste

Außerdem

  • Tante Fanny Pizzateig mit Sauerteig aus dem Kühlschrank nehmen.
  • Währenddessen Petersilie für die Kräuterpaste mit Knoblauch, Olivenöl und Salz pürieren oder im Mörser fein zerkleinern.
  • Für die Tomatenpaste Tomatenmark, Olivenöl, Salz, Oregano und Chiliflocken verrühren.
  • Eine Gugelhupfform mit 16 cm Durchmesser mit dem übrigen Olivenöl einreiben. Teig mit bemehlten Händen aus der Packung nehmen, in kleine, etwa walnussgroße, ca. 15 g schwere Portionen teilen und zu Kugeln rollen. Abwechselnd in Kräuter- oder Tomatenpaste, veganen Reibekäse, Mohn und Sesam wenden und in der Gugelhupfform verteilen. Zum oberen Rand sollten etwa 2 cm Abstand bleiben. Mit einem Deckel oder einem feuchten Küchentuch abdecken und 15 Minuten gehen lassen.
  • Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen, Monkey Bread 30 Minuten backen. Vor dem Servieren leicht abkühlen lassen.

Tipps

Für eine Gugelhupfform mit dem herkömmlicheren Durchmesser von 25 cm verwendest du 1,2 kg Pizzateig und nimmst die eineinhalbfache Menge der übrigen Zutaten.
Für die Kräuterpaste kannst du auch andere Kräuter verwenden. Beispielsweise Basilikum für ein einfaches Pesto, Dill, Koriander, etc.

Herzhaftes Monkey Bread mit Sauerteig

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Werbung! Dieser Beitrag wurde von Tante Fanny Frischteig GmbH unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen uns dabei, regelmäßig neue Rezepte für unsere Leser zu kreieren, Inhalte spiegeln aber immer unsere eigene Meinung wider. Danke, Tante Fanny und Danke, dass du Produkte und Marken unterstützt, die Eat this! supporten.

Seit 2005 aus ethischen Gründen glücklich vegan. Ist dem Backen von gutem Sauerteigbrot verfallen, würde für Kartoffeln ihr letztes Hemd geben und wird deshalb auch Mrs. Potato Head genannt. Träumt außerdem vom eigenen Permakulturgarten mit den Bremer Stadtmusikanten.


23 Kommentare

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  1. Habe das Monkey Bread als Vorspeise zusammen mit einer abgewandelten Version Eures Caesar salad serviert. Für den Teig habe ich mich an das Pizzateig -Rezept gehalten. Vielen Dank für die tollen Rezepte!
    Geschmacklich war das Ergebnis super und das Brot kam gut an, aber die Kugeln waren sehr dicht aneinander und schlecht voneinander abzureißen. Wie dicht setzt Ihr die Kugeln beim Befüllen? Im Foto sitzen sie schon recht kuschelig, aber da fehlt sogar noch die innerste Reihe oder?

    1. Hi Liza,

      die Kugeln werden relativ „locker“, also ohne Druck in der Form platziert, damit sie auch noch genug Platz zum Aufgehen haben. Dabei wachsen sie dann sozusagen zwar zusammen, sollten sich aber trotzdem gut voneinander lösen lassen. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

  2. Habe es zwar mit Hefeteig gemacht, aber es war trotzdem super lecker und der absolute Hit auf der WG-Party. Die Leute haben innerhalb weniger Stunden alles weggezupft 😉
    Rezept wurde auch mehrmals angefragt und natürlich weitergegeben!