Neues Format! Willkommen zu unserer neuen Serie à la Konserve … in frisch, vegan und besser. Heute gibt es unsere vegane Version der klassischen Erbsensuppe.
Hier soll sich alles darum drehen, Klassiker aus dem Convenience-Bereich, die man häufig als Kind lieben gelernt hat, in frisch, vegan, einfach und günstig nachzukochen.
Die mit diesen Produkten häufig nostalgisch verbundenen Erinnerungen wie im Film „Ratatouille“, wo der strenge Restaurantkritiker beim Verkosten einer Suppe unwillkürlich eine Zeitreise in seine Kindheit unternimmt, ist für uns der Anlass, diesen Geschmäckern, Gerüchen und Empfindungen wieder nachzuspüren. Wir alle kennen doch dieses wohlige Glücksgefühl, etwas Vertrautes und Leckeres zu riechen und zu schmecken. Als Kinder der 80er und 90er-Jahre beinhalten diese Erinnerungen eben oft auch bekannte Gerichte aus der Packung, Konserve oder der Tiefkühltruhe. Die Rahmchampignons aus der Fix-Tüte, die ich immer Donnerstagnachmittag mit einer Schulfreundin in der fünften Klasse gekocht habe und dabei unglaublich viel Spaß hatte, die schnelle asiatische Nudelsuppe, die es gerade zu Studentenzeiten oft bei uns gab und natürlich der Alltime-Favorite: TK-Pommes!
Und was gibt es heute? Ebenfalls einen Klassiker, die gute, alte Erbsensuppe, die es mit vielen kleinen „Wienerle“-Scheibchen früher regelmäßig abends bei meiner Oma gab, wenn ich bei ihr übernachten durfte. Dazu gab es immer Pfefferminztee aus einer dunkelgrünen, kleinen Keramiktasse – die Gerüche dieser Kombination beamen mich sofort an einen wohligen, geborgenen Ort zurück. Da ich noch so klein war, weiß ich gar nicht so genau, ob meine Oma die Suppe damals aus frischen Zutaten selbst gekocht oder die noch schnellere Variante aus der Konserve gewählt hat. Obwohl, oder gerade weil sie viel selbst kochte, ist es durchaus möglich, dass sie zwischendurch auch mal zeitsparend auf den Dosenöffner zurückgegriffen hat.
Die Karriere-Hochs und -tiefs der Erbsensuppe
Die eiweißreichen Erbsen werden in Europa schon seit mindestens 6.000 Jahren kultiviert und gehörten schon immer zu den günstigen Grundnahrungsmitteln der ärmeren Bevölkerung. In der Seefahrt etablierte sich die Erbsensuppe ebenfalls schnell. Die getrockneten Erbsen sind eben lange haltbar und gleichzeitig sehr nahrhaft. So manche Kapitäne versuchten ihre Besatzung ausschließlich auf Erbsensuppe laufen zu lassen. Wie man sich vorstellen konnte, kam das nicht ganz so gut an. So folgten dann recht schnell Vorschriften, wie oft und in welcher Kombination die Erbsensuppe der Mannschaft aufgetischt werden durfte. Auch hoch im Norden, in Schweden und vor allem Finnland wird die „Hernekeitto“ traditionell donnerstags vor dem Fastenfreitag gegessen. Ab 1867 wurde die Suppe zur einfachen Verpflegung des Militärs. Und dadurch auch in handlicher und leicht zu transportierender Form von „Erbswurst“ zu einem der ersten industriellen Fertiggerichte überhaupt. Die Produktion der in einzelnen Portionsstücken in einer länglichen, an Wurst erinnerenden, verpackten Erbsensuppe, wurde 2018 dann mangels Nachfrage eingestellt.
Unsere frisch gekochte Erbsensuppe – schnell, einfach & günstig
Für die Zubereitung unserer liebsten Erbsensuppe verwenden wir am liebsten geschälte grüne Erbsen, was das vorherige Einweichen praktischerweise unnötig macht. Wenn ihr die Kochzeit aber zusätzlich etwas verringern möchtet oder einen (noch!) nicht so trainierten Hülsenfrüchte-Verdauungstrakt besitzt, könnt ihr die Erbsen natürlich auch vorher eine Runde baden. Das Einweichwasser wird anschließend abgegossen – wir verwenden es zum Blumengießen, die gelösten Nährstoffe mögen auch die Pflanzen.
Jetzt müssen wir nur noch das Gemüse klein würfeln, anschwitzen und mit guter Gemüsebrühe ablöschen. Dann lassen wir die Suppe etwa 45 Minuten in Ruhe köcheln, bis die Erbsen gar sind. Anschließend schnappen wir uns den Kartoffelstampfer und verleihen unserer Suppe, je nach Geschmack, die gewünschte, sämige Konsistenz.
Zum Schluss können die in Scheiben geschnittenen veganen Wiener untergehoben werden – bitte die rauchigsten und deftigsten, die ihr finden könnt. Außerdem schmecken wir den Eintopf zusätzlich mit etwas Flüssigrauch ab. Dann steht er geschmacklich dem unveganen mit Speck wirklich in nichts mehr nach. Nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich für den letzten Frische-Kick sorgen unsere sauren pinken Zwiebel-Pickles, die ihr möglichst nicht auslassen solltet.
Die Suppe lässt sich übrigens auch wunderbar auf Vorrat kochen und portionsweise verpackt mitnehmen oder einfrieren. Verbindet ihr auch Kindheitserinnerungen mit Erbsensuppe? Wir freuen uns auf eure Kommentare!
Herzhafte vegane Erbsensuppe
- 250 g Kartoffeln
- 1 Zwiebel
- 1 Karotte
- 2 EL Olivenöl
- 250 g getrocknete grüne Schälerbsen oder gelbe Schälerbsen
- 1,25 l Gemüsebrühe
- 5-6 Tropfen Liquid Smoke
- 2 vegane Wiener Würstchen mit möglichst rauchigem Geschmack
- 2 EL pinke Zwiebel-Pickles
- 15 g Petersilie
- Kartoffeln, Zwiebel und Karotte in kleine Würfel schneiden.250 g Kartoffeln, 1 Zwiebel, 1 Karotte
- Olivenöl in einen heißen Topf geben, Gemüse dazugeben und 3 Minuten anbraten.2 EL Olivenöl
- Erbsen hinzufügen, mit Gemüsebrühe ablöschen. Aufkochen und bei mittlerer Hitze mit geschlossenem Deckel 45 Minuten köcheln lassen.250 g getrocknete grüne Schälerbsen, 1,25 l Gemüsebrühe
- Mit einem Kartoffelstampfer etwas stampfen. Je nach Geschmack etwas grober oder feiner.
- Mit Flüssigrauch würzen und mit Salz abschmecken. Vegane Würstchen in Scheiben schneiden und unterrühren.5-6 Tropfen Liquid Smoke, 2 vegane Wiener Würstchen
- Mit pinken Zwiebel-Pickles und gehackter Petersilie getoppt servieren. Dazu passt Roggenbrot.2 EL pinke Zwiebel-Pickles, 15 g Petersilie
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10 Kommentare
Hallo, vielen lieben Dank für das tolle Rezept! Habe es für eine Großveranstaltung mal 24 gekocht. Es gelang, es hat geschmeckt und ich bekam sehr viel Lob; welches ich an dieser Stelle teilen möchte 😉 DANKE! Liebe Grüße aus der Lüneburger Heide, Conny
Oha, das war ein großer Topf, was? 😅
Vielen Dank für das tolle Feedback. Freut uns sehr, dass die Suppe so gut angekommen ist.
Liebe Grüße
Jörg
Richtig leckere Erbsensuppe! Hab sie genau so gekocht, hab nur etwas mehr Flüssigrauch genutzt.
Und die Erbsen nicht eingeweicht – ist das richtig? Ich dachte immer, Hülsenfrüchte sollten nach Möglichkeit eingeweicht werden und das Einweichwasser weggekippt werden.
Hat mega geschmeckt und wird wieder gekocht – merci für dieses leckere Rezept
Hallo liebe Nia,
vielen Dank für das tolle Feedback. Freut uns, dass dir die Erbsensuppe geschmeckt hat.
Zu deiner Frage: Beim Einweichen werden manche Stoffe gelöst, die bei empfindlichen Menschen zu Magendrücken führen könnten. Das hat häufig aber auch mit einer gewissen Gewohnheit zu tun. Etwas mehr hat Nadine dazu hier geschrieben.
Liebe Grüße
Jörg
Ooooh, da kommt tatsächlich Schihüttenfeeling auf und das obwohl ich auf die Schnelle keinen Flüssigrauch auftreiben konnte … Ob unsere Kinder, denen die 80er-Erbswurst-Erfahrung fehlt, den Geschmack so ganz zu schätzen wissen, bin ich nicht sicher, aber mein Mann und ich schwelgen gerade :-). Danke euch für diese tolle Idee!! Überhaupt finde ich auf eurem Blog jedes Wochenende eine tolle neue Lieblingsspeise.
Liebe Judith,
vielen lieben Dank, freut uns, dass es euch geschmeckt hat! ☺️
Liebe Grüße
Nadine
Hallo Nadine,
erst einmal vielen Dank für eure tollen Rezepte.
Ich habe die Erbsensuppe gestern gekocht und sie ist sehr flüssig geworden. Kann es sein, dass die Angabe zur Gemüsebrühe sich auf die doppelte Erbsenmenge bezieht?
Viele Grüße
Daniela
Hi Dani,
bei uns war sie eigentlich sogar relativ dickflüssig – ich werde das beim nächsten Suppentopf aber gleich noch mal prüfen! 😊
Liebe Grüße
Nadine
Hallo!
Erstmal danke für das leckere Rezept. 🙂
Bei mir scheint die Suppe gerade auch recht flüssig zu werden und mir fiel – leider nachdem ich die Brühe hinzugefügt hatte – ein, dass ich die Erbsen eingeweicht hatte und man dann wahrscheinlich weniger Flüssigkeit braucht…evtl. habt ihr das sogar irgendwo geschrieben oder es sollte einem klar sein 😉 naja – vielleicht war das auch bei Dani das Problem…
Ich freu mich trotzdem aufs Essen gleich!
Liebe Grüße aus Bremen
Hannah
Hi Hannah,
das könnte tatsächlich sein. Wenn sich die Erbsen bereits mit Wasser vollsaugen, erhöht das natürlich den Flüssigkeitsgehalt. Ich hoffe, es hat trotzdem geschmeckt. 🙂
Liebe Grüße
Jörg