Cremige weiße Riesenbohnen, eine Ladung Ofengemüse, ein Berg frischer Kräuter und eine feine Vinaigrette ergeben zusammen den leckersten Gemüsesalat, den du dir vorstellen kannst.
Oft werden wir gefragt, woher wir eigentlich unsere ganzen Rezeptideen nehmen. Und die Antwort ist supereinfach. Wer so viel Zeit in der Küche verbringt wie wir und so viel kocht und ausprobiert, der landet ganz einfach und zufällig immer wieder bei neuen Kreationen. Das passiert, wenn wir Kühlschrank- und Vorratsschrankreste aufbrauchen oder einfach bestehende Lieblingsgerichte abwandeln. Und natürlich lassen wir uns auch immer wieder von Restaurants und tollen KöchInnen inspirieren.
Die Voraussetzung ist einfach ein gewisses Basis-Know-How, zu dem schon so banale Dinge wie das richtige Salzen gehören und auf einmal fällt es ganz leicht, selbst neue Geschmäcker und Aromen zu kombinieren, die auch zusammenpassen und harmonieren. Am Schluss muss es halt Ziiing machen auf der Zunge.
So eine Quelle der Kochweisheiten ist für uns zum Beispiel auch Samin Nosrat, die das tolle Buch Salt Fat Acid Heat geschrieben hat und die gleichnamige Netflix-Serie hosted. Samin strahlt so eine wahnsinnig ansteckende Koch-Gute-Laune aus, dass man sich zu egal welcher Uhrzeit einfach nur in die Küche stellen möchte und draufloskochen will!
Und auch wenn wir wirklich sehr selten Rezepte anderer KöchInnen nahezu eins zu eins übernehmen, kommen wir heute um Samins gerösteten Gemüsesalat einfach nicht herum. Wie es sich gehört, geben wir natürlich preis, wer sich die Lorbeeren für dieses Rezept einheimsen darf. Danke Samin, das Ding ist einfach genial.
5 Tipps für den besten gerösteten Gemüsesalat mit weißen Riesenbohnen
Tipp Nummer 1: die besten Bohnen
Als wir vor ein paar Jahren angefangen haben, nicht mehr so häufig auf Hülsenfrüchte aus der Dose zurückzugreifen, haben sich für uns weitere Geschmackswelten eröffnet. Selbst gekochte Hülsenfrüchte schmecken so viel besser! Der Salzgehalt lässt sich prima an den eigenen Geschmack anpassen und auch mit Kräutern und Gewürzen kannst du nach Lust und Laune experimentieren. Wir stehen ziemlich auf Zitronenschalen und Knoblauch im Kochwasser! Hast du unsere weiße Riesenbohnen schon probiert?
Der Game Changer, den wir erst vor kurzem für uns entdeckt haben, ist auf jeden Fall der Dampfdrucktopf (wir haben Jörgs Dad einen abgeluchst, der mittlerweile vermutlich so an die 40 Jahre alt ist und der tut noch super), der Bohnen, Kichererbsen & Co. in Windeseile kocht und in eine tolle Konsistenz verwandelt. Der normale Kochtopf tut es natürlich auch, doch es dauert einfach sehr viel länger.
Tipp Nummer 2: leckeres Ofengemüse
Dieser geröstete Gemüsesalat schmeckt deshalb so aufregend, weil alle Komponenten alleine schon ausgesprochen köstlich sind. Steckt man diese Geschmacksbömbchen unter eine Decke, kann es ja nur ’ne wilde Party werden. Gemüse der Saison hat selbstverständlich den besten Geschmack und so sind heute bei uns Blumenkohl, Zucchini, Paprika und Karotten aufs Blech gewandert. Probier den Salat im Winter einfach mit Rosenkohl, Kraut und Pastinaken – mega! Immer wichtig dabei: Überlade das Blech nicht und lass‘ zwischen den einzelnen Gemüsestückchen etwas Platz, sodass alles gleichmäßig rösten kann und nicht matschig wird.
Tipp Nummer 3: Abwechslung in der Gewürzeküche
Aus vielen Basisgewürzen, die du eh schon im Schrank hast, lassen sich unkompliziert aufregende neue Gewürzkombinationen zaubern. Samin verwendet Zatar, welches den Salat mit seinem harmonischen Zusammenspiel aus geröstetem Sesam, Thymian, Sumach und Meersalz äußerst gut bekommt. Wie du die Gewürzmischung im Handumdrehen selbst zusammenstellst, liest du hier.
Schritt Nummer 4: Ein gutes Dressing
Eine simple, cremige Vinaigrette im richtigen Mischungsverhältnis von Öl zu Essig und Senf schmeckt einfach immer. Verwendest du dann noch gutes Olivenöl, veganen Rotweinessig und schneidest die Schalottenwürfel wirklich superfein, ist das Ding so gut wie gewonnen.
Schritt Nummer 5: Viele frische Kräuter
Mit Kräutern wird bei uns in der deutschen Küche außerhalb von Kräuterquark oder dem obligatorischen Petersiliensträußchen als Deko häufig viel zu zaghaft umgegangen. Samin lädt einen ganzen Berg aus vier verschiedenen Kräutern auf das Gemüse und das schmeckt einfach herrlich. Größere Bünde preiswerter, frischer Kräuter als das lächerliche Gefussel aus dem Supermarkt findest du übrigens auf dem Wochenmarkt und im türkischen Supermarkt.
Kann man den Gemüsesalat auch…
- …mit anderem Gemüse zubereiten? Klaro. Wie weiter oben beschrieben, kannst, nein sollst du das Gemüse sogar am besten an die Saison anpassen. Im Herbst und Winter schmeckt der Salat auch mit Kürbis, Rosenkohl, Kraut, Rote Bete oder Pastinaken toll!
- …vorbereiten und später essen? Kein Problem, wir haben übrige Salatreste noch am nächsten Tag verputzt und auch kalt und durchgezogen schmeckt er hervorragend. Füge aber, wenn möglich, die Kräuter frisch hinzu. In einem sauberen, luftdichten Behälter hält sich der Salat im Kühlschrank mindestens drei Tage.
- …mit einem anderen Dressing zubereiten? Why not? Probiere aus, was dir schmeckt. Die Vinaigrette ist aber schnell gemacht und schmeckt dazu unfassbar gut.
- …ohne Zatar zubereiten? Dann schmeckt er wirklich nur halb so aufregend und die Gewürzmischung ist wirklich einfach und fix selbst gemacht. Solltest du nicht alle Zutaten zu Hause haben, verwende zumindest getrockneten Thymian, um in die richtige Geschmacksrichtung zu kommen.
Gerösteter Gemüsesalat mit weißen Riesenbohnen
Für das Gemüse
- 250 g Blumenkohl
- 250 g Zucchini
- 125 g Karotten
- 160 g gelbe Paprika
- 2 EL Olivenöl
- ½ TL Salz
Für die Vinaigrette
- 1 Schalotte
- 4 EL Olivenöl
- 3 EL Rotweinessig
- 1 TL Senf
- ½ TL Salz
Außerdem
- 400 g gekochte weiße Riesenbohnen
- 15 g Basilikum
- 15 g Petersilie
- 10 g Minze
- 10 g Dill
- 4 TL Zatar
- Backofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Blumenkohl in Röschen teilen. Zucchini, Karotten und Paprika in 3 cm große Stücke schneiden. Gemüse mit Öl und Salz vermengen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Die Gemüsestücke sollten einzeln genügend Platz haben, um zu rösten.
- Auf mittlerer Schiene 25-30 Minuten rösten.
- Für das Dressing Schalotte fein würfeln. Öl, Essig, Senf und Salz cremig verrühren, anschließend Zwiebelwürfel unterheben.
- Gemüse und Bohnen mit Zatar und Vinaigrette vermengen und mit gehackten Kräutern toppen. Sofort servieren.
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20 Kommentare
Ich mach den Salat jetzt schon zum dritten Mal. So gut! Danke euch! ❤️
Vielen lieben Dank für das tolle Feedback, Natalie. Freut uns! 🙂
Hatte heute so Lust auf weiße Bohnen und dann Euer Rezept gefunden. Schmeckt wirklich außergewöhnlich und richtig gut, dazu noch schnell gemacht. Dankeschön!
Das freut uns, Myriam, vielen lieben Dank. 😊
Liebe Grüße
Nadine
Super Rezept. Wir haben es gestern mit Blumenkohl, Möhren und Kartoffeln gemacht. Hatte auch noch Pilze dabei, würde ich aber nächstes Mal weglassen (gab der Kühlschrank halt her). Und Granatapfelkerne hab ich noch drüber gestreut. Auch gut geeignet, um Gemüse, das weg muss zu verwerten. Fand die Kombi mit den Kräutern und Bohnen richtig toll. Danke für das Rezept.
Vielen Dank für die Rückmeldung. Freut uns total!
Liebe Grüße
Jörg
Kurzum: einfach genial! Schnell, einfach, geschmacklich äußerst effektiv! Danke 😘
Danke dir für das Feedback. Freut uns sehr, dass dir das Rezept so gut geschmeckt hat.
Liebe Grüße
Jörg
Das Rezept ist nicht wirklich schwer und ich werde es zu Hause ausprobieren. Danke für das Teilen dieses leckeren und einfachen gerösteten Gemüsesalat-Rezepts.
Hej, total genial, diese Kombi aus Ofengemüse und Salat! Eben nachgekocht und wirklich begeistert.
Das nehme ich in verschiedenen Varianten bestimmt in meine Koch-Routine auf (wobei Routine viel zu langweilig klingt).
Vielen Dank für die tolle Inspiration!
Super liebe Anja, das freut uns! Wir lieben ihn auch total. 🙂
Liebst,
Nadine
Heute gibt es den Salat aus dem Ofen schon wieder, aber als Variante mit Roter Beete und Walnüssen dabei.
Das passt einfach in jede Jahreszeit…
Das klingt seeehr lecker! 👍
Habe den heute gemacht. Mega lecker. Habe ihn auch wie empfohlen lauwarm gegessen. Hatte leider kein Zatar. Miss mal die Augen nach Sumach aufhalten. Aber auch ohne ist dieser Salat ein Träumchen.
Köstlichstens sieht das aus! Wie eine Mischung aus griechischen Gigantes Plaki und Briam, worauf ich vor paar Tagen unglaublich Lust hatte. Eure Variante mit all den frischen Kräutern sagt mir jedoch nochmals mehr zu. Danke fürs Teilen!
Und übrigens: Was Samin für euch ist, seid ihr für mich. <3
Oh boy, das ist ein Kompliment, welches wir beinahe nicht annehmen können. 🙈
Danke dir, freut uns riesig, dass der Salat so gut geschmeckt hat.
Oh girl, aber nur beinahe, also nur zu. 😉
Habe ihn nicht gegessen, noch nicht. Er lacht mich aber sehr an… Spätestens nächstes Jahr, wenn die eigenen Kräuter wieder wuchern.
Also „Oh boy!“ ist ähnlich dem „Holla, die Waldfee“ als Ausruf ja eigentlich recht geschlechtsneutral, aber whatever. Dann hoffen wir, dass der Salat auch nächstes Jahr schmeckt. Vielleicht klappt es demnächst ja doch noch mit Kräutern vom Wochenmarkt o. ä. 😉
Die Idee mit den weißen Bohnen dazu ist genial. Diesen Salat nennen wir hier einfach“roasted veggies“ und stehn mindestens einmal die Woche auf dem Tisch. Ich mixe mein Olivenöl mit Knobi, smoked salt, sumach,oder manchmal auch salted lemon. Aber Knobi kommt immer mit rein. Za’tar Bohnen hab ich noch nicht damit serviert. Vielen Dank für die Inspiration!
Dann viel Spaß beim Ausprobieren Sabine! 🙂
Liebst,
Nadine