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Einfaches Knoblauch Confit

Einfaches Knoblauch Confit
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Ich gehe jede Wette ein: Hast du unser einfaches Knoblauch Confit einmal ausprobiert, wirst du es als magische Zutat in deinem Kühlschrank nicht mehr missen wollen!

So etwas wie zu viel Knoblauch gibt es eigentlich gar nicht! Also hier spreche ich natürlich für alle Knobi-Lover wie uns da draußen, die quasi ständig solche Sprüche vom Stapeln lassen.

Aber genau deshalb, weil Jörg und ich solche Knoblauch-Hamsterer sind und aus (German-)Angst, dass dieser unser womöglich bald ausgehen könnte, bunkern wir eben oft doch zu viel von den Knollen. Und ja, auch getrockneter Knoblauch kann irgendwann verderben, wie wir alle wissen. Schimmel, braune Stellen, die sich zum Glück wegschneiden lassen oder komplett verschrumpelte Zehen zeigen an, dass sie eine Runde zu lange in ihrem Topf warten mussten.

Egal, ob du, wie wir zu den Knobi-Großverbrauchern zählst oder ein paar liegen gebliebene Zehen sinnvoll verwerten möchtest, lass mich dir sagen, Knoblauch Confit ist immer eine gute Idee!

Einfaches Knoblauch Confit

Was ist Confit eigentlich?

Das Wort Confit kommt von dem französischen Wort „confire“ und bedeutet „einlegen, einkochen“. Wie so oft, wurde auch diese Methode in früheren Zeiten dazu genutzt, vor allem Fleisch haltbarer zu machen, welches dazu im eigenen Fett über längeren Zeitraum gegart wird. Das langsame und lange Garen in Kombination mit vorherigem Salzen oder Pökeln sorgt dafür, dass schädliche Mikroorganismen abgetötet werden und das Fleisch somit mehrere Monate haltbar wird.

Zum Glück für uns lässt sich diese Methode aber auch prima auf Gemüse übertragen – auch wenn wir uns hier natürlich nicht am (nicht) vorhandenen Fett bedienen können. Dafür verwenden wir ein gutes Olivenöl, welches geschmacklich aus Erfahrung bestens mit Knoblauch harmoniert.

Durch das langsame Garen werden die Zehen, ganz ähnlich wie bei unserem im Ganzen gerösteten Knoblauch superweich, streichfähig wie Butter und sie entwickeln einen vielschichtigen, süßen und milden Geschmack. Solltest du also vom eher harschen, rohen Knoblauch-Geschmack generell weniger begeistert sein, könnte mildes Umami-Knoblauch-Confit dein neuer bester Freund werden. Genauso wie bei karamellisierten Zwiebeln verschwinden nämlich die scharfen Aromen beim low and slow cooking im Öl komplett – zurück bleibt ein weicher, runder, süßlicher und sehr gefälliger Geschmack. Ich traue mich gar zu behaupten, selbst derbste Knoblauch-Gegner könnten hier schwach werden.

Die magisch transformierten Zehen lassen sich außerdem unglaublich vielseitig verwenden: ob für Saucen, Dips, Aufstriche, Salatdressings, Suppen – alles schmeckt mit etwas Knobi Confit einfach noch besser! Frag mich lieber, wofür du das Zeug nicht verwenden kannst. Eis womöglich. Keine Ahnung, würde ich mich unter Umständen auch trauen. Allein warm aufs Brot gestrichen, sind die magischen Teile schon der pure Wahnsinn. Uns haben die reinen Umami-Bömbchen sogar ein bisschen an Miso erinnert, weil der Geschmack so vielschichtig und komplex ist. Vom aromatisierten Knoblauchöl, das sich sowohl großartig für Salatdressings als auch zum Kochen verwenden lässt, muss ich ja gar nicht erst anfangen, oder?

Einfaches Knoblauch Confit

Einfaches Knoblauch Confit – so geht’s

Die Zubereitung ist wirklich lächerlich einfach. Aber auch ich musste lernen, dass man häufig gerade für die einfachen Dinge ein Rezept benötigt. Denn es gibt bekanntlich immer etwas, dass man falsch machen kann. Aber dazu mehr im letzten Absatz, ich will dir den guten Stuff ja nicht gleich madig machen, jetzt schälen wir erst mal drölfzig Knoblauchzehen.

Keine Angst, das ist hier schon die größte Arbeit. Unsere nackigen Zehen übergießen wir jetzt großzügig mit gutem Olivenöl und bringen alles bei mittlerer Hitze langsam zum Simmern. Dann schalten wir den Herd auf die kleinste Flamme, sodass sich bis auf kleine aufsteigende Bläschen nicht viel tut. Fertig ist unser Knoblauch, wenn die Zehen extrem weich und ein bisschen gebräunt sind. Ich rede hier von einer gesunden Bräune, nicht von Kohlehäufchen. Wie lange das Ganze dauert, hängt ganz einfach von der Größe und Frische der Zehen ab. Meistens liegt alles so zwischen ein oder zwei Stunden. Aber hey, das köchelt sich ja von alleine. Mehr als einen Timer zu stellen, musst du nicht. Machbar, oder?

Es gibt auch noch die Möglichkeit, das Confit bei etwa 120 °C im Ofen schmoren zu lassen. Ich mag die Zubereitung auf dem Herd einfach lieber, bei der ich die Zehen fix beäugen und mit der Gabel anpieksen kann. Aber gerade, wenn Kinder, Hunde, neugierige Katzen oder tollpatschige Mitbewohner in der Gegend sind, ist es sicherer, die Ofenvariante zu wählen. Auch auf einem Gasherd ist die Zubereitung minimal umständlicher, da die Hitze auch auf der kleinsten Flamme womöglich dauerhaft zu hoch ist und die Temperatur regelmäßig kontrolliert werden muss.

Zubereitung Knoblauch Confit

Die richtige Aufbewahrung und was ist eigentlich Botulismus?

Wie alle Lebensmittel sollte man auch Knoblauch Confit in einer gewissen Zeitspanne konsumieren. Klar, die Zehen sind in Öl erhitzt worden und was sollte in Öl eingelegtem schon passieren fragst du dich vielleicht?

Das große Problem entsteht, wenn Lebensmittel längere Zeit in anaeroben, also sauerstofffreien Umgebungen mit niedrigem Säure-, Salz oder Zuckergehalt aufbewahrt werden. Und das trifft auf den von Natur aus säurearmen Knoblauch besonders zu. Das ist alles kein Problem, solange man die eingelegten Zehen sofort nach der Zubereitung im noch heißen Zustand sofort im Kühlschrank herunterkühlt und auch dort aufbewahrt. Wird das Confit dann innerhalb von einer bis maximal zwei Wochen verbraucht, ist alles fein.

Anders sieht es hingegen aus, wenn man in Öl eingelegten Knoblauch, egal ob frisch oder confiert, bei Zimmertemperatur lagert und meint, man könnte ihn wie milchsauer fermentierte Lebensmittel oder Essig-Pickles behandeln. Dann kann es gefährlich werden. Das ganz natürlich vorkommende Bakterium Clostridium botulinum bildet unter Luftabschluss das Gift Botulinumtoxin, welches zu schweren Lebensmittelvergiftungen führen kann.

Das klingt jetzt alles aber aufregender, als es ist beziehungsweise als es sein muss. Vergiftungen sind extrem selten und können meist auf sehr unbedachte Arbeitsweise zurückgeführt werden (Stichwort roher Knoblauch kurz mit Öl bedecken und monatelang stehen lassen).

Beachte einfach eine saubere Arbeitsweise und dass das Confit nach dem Kochen sofort schnellstmöglich im Kühlschrank heruntergekühlt wird und nicht erst auf Zimmertemperatur, bei der sich eben das Toxin schneller bilden könnte. Gut gekühlt und innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne aufgebraucht, ist alles safe beziehungsweise safe genug. Ich gehe ohnehin jede Wette ein, dass das Zeug sowieso schneller weg ist, als du denkst. Probier die buttrigen Zehen gleich nach der Zubereitung warm auf getoastetem Brot. Unverschämt. Übrigens wird das Toxin auch beim Erhitzen über 80 °C zerstört. Köchelst du das Confit in eine Sauce oder Suppe, ist ohnehin alles paletti.

Wer das Knoblauch Confit länger als ein oder zwei Wochen aufbewahren oder größere Mengen herstellen will, sollte es einfrieren. Dann verlängert sich die mögliche Aufbewahrungsdauer auf etwa 3 Monate. Sobald ein aufgetautes Glas jedoch geöffnet wird, gilt wieder die Regel, alles innerhalb von einigen wenigen Tagen zu verputzen. Aber dieser Herausforderung stellst du dich sicherlich gerne, oder?


Für500 ml

Einfaches Knoblauch Confit

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde
Gesamtzeit 1 Stunde 15 Minuten
  • 4 Knollen Knoblauch ca. 200 g geschält
  • 300 ml Olivenöl
  • Knoblauchzehen schälen und gut waschen. Zehen in einen Topf geben und mit Olivenöl aufgießen, sodass sie vollständig bedeckt sind.
    4 Knollen Knoblauch, 300 ml Olivenöl
  • Bei mittlerer Hitze zum Simmern bringen, anschließend auf die niedrigste Temperatur stellen und garen lassen, bis die Knoblauchzehen sehr weich und leicht gebräunt sind. Die exakte Dauer hängt von der Größe und Frische der Zehen ab, sowie der Temperatur des Öls. Je langsamer der Knoblauch gegart wird, umso mehr Geschmack entwickelt sich.
  • Knoblauch und Öl in ein sehr sauberes, hitzebeständiges Gefäß umfüllen, verschließen, etwas herunterkühlen lassen, sodass man das Gefäß ohne sich zu verbrennen anfassen kann und anschließend im Kühlschrank lagern. Innerhalb von 7 bis 14 Tagen aufbrauchen.

Tipps

Bitte lies dir zur richtigen Lagerung und der Haltbarkeit den Abschnitt zum Thema Botulismus durch.
Für die Zubereitung im Backofen: Knoblauchzehen in eine Auflaufform geben, komplett mit Öl bedecken und bei etwa 120 °C Ober-/Unterhitze etwa 60–80 Minuten lang garen.

Einfaches Knoblauch Confit

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Zu Steady

Seit 2005 aus ethischen Gründen glücklich vegan. Ist dem Backen von gutem Sauerteigbrot verfallen, würde für Kartoffeln ihr letztes Hemd geben und wird deshalb auch Mrs. Potato Head genannt. Träumt außerdem vom eigenen Permakulturgarten mit den Bremer Stadtmusikanten.


33 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Normale Einkoch-Automaten heizen auch nur auf 100⁰C, ein Schnellkochtopf erreicht 120⁰C.
    Ich rate aber davon ab, Confit einzukochen und auf lange Haltbarkeit zu hoffen, denn früher oder später wird das Öl ranzig werden.
    Öl ist (in diesen Mengenverhältnissen) nicht zum Einkochen geeignet.

    1. Danke für den Input, Inka. Bzgl. des Ranzig-Werdens hast du natürlich recht. Ich habe den Part mit dem Einkochen aus dem Beitrag genommen, einfrieren ist ohnehin die einfachere und praktikablere Methode.

      Liebe Grüße
      Jörg

  2. Ist leider nicht ganz so geworden, wie ich’s mir vorgestellt habe. Im Backofen bei 120 ° ca. 40 Minuten mit Rapsöl. Die Zehen waren auch nicht so braun, wie man es auf Abbildungen sieht, aber butterweich. Geschmacklich durchaus interessant mit einem Stück Brot, aber irgendwie der Eindruck als ob Salz fehlt. Vielleicht nächstes Mal doch in der Pfanne.

    LG

  3. HALLO,

    Ich hätte das gerne längst schon mal probiert. Eine Sache stößt mir allerdings auf:

    Man hat mir schon als Kind beigebracht, das man niemals HEIßE Sachen in den Kühlschrank stellt, da dieser dadurch Schaden nehmen könnte. Es gibt auch diverse Websites die davon abraten.

    Alles nur Unsinn, oder ?

    Über eine Reaktion würde ich mich freuden.

    Liebe Grüße

    1. Hallo Werner,

      das mit den heißen Sachen in den Kühlschrank ist kein Unsinn, nein. Ich habe die Beschreibung auch leicht angepasst.

      Bei den Bedenken und Empfehlungen geht es allerdings meist entweder darum, durch eine große Menge an heißen oder warmen Lebensmitteln die Gesamttemperatur im Kühlschrank zu erhöhen, was dazu führen kann, dass die anderen dort gelagerten Speisen schneller verderben. Oder um Spannungen im Material der Kühlschrankfächer oder der Gefäße, in denen man die heißen Lebensmittel lagert. Da wohl kaum jemand eine ganze Salatschüssel Confit kochend heiß in den Kühlschrank stellen wird, ist das Risiko da aber auch minimal. 🙂

      Liebe Grüße
      Jörg

      1. Hallo zusammen.
        Wie ist das denn mit dem einkochen? Wie lange müsste das confit denn einkochen?
        Nach dem einkochen müsste es doch dann auch außerhalb des Kühlschranks haltbar sein.
        Ich habe dieses Jahr sehr viel Knoblauch angepflanzt und suche nach Möglichkeiten der haltbar machung.
        Liebe Grüße

      2. Hallo Nadine,

        wir haben selbst aus Mangel an einem dementsprechenden Einkochautomaten keine direkten Erfahrungswerte. Es geht eben darum, dass der gesamte Glasinhalt auf eine sichere Temperatur gebracht werden muss – die Dauer hängt dann von der Glasgröße, dem Volumen des Automaten etc. ab. Ich kann deshalb nur dazu raten, von Erfahrungswerten beim Einkochen anderer Lebensmittel auszugehen und das Confit vielleicht die ein oder andere Minute länger im Automaten zu lassen.

        Sorry, dass ich nicht genauer helfen kann. 🙁

        Liebe Grüße
        Jörg