Endlich kommt zusammen, was eigentlich nie zusammengehört hat: Unsere heißgeliebten Kartoffeln treffen auf nussigen Buchweizen und werden als Kartoffelfrikadellen zum absoluten Dreamteam!
Wir lieben Kartoffelfrikadellen oder -plätzchen aller Art – völlig egal, ob gefüllt mit Pilzen, als Rösti oder als schnelle Puffer. Fast noch besser sind die knusprigen Bratlinge allerdings in Kombi mit aromatischem Buchweizen! Irgendwie ist Buchweizen als Korn ja immer noch so ein bisschen der Underdog, während mit dem Buchweizenmehl, auch aufgrund des nach wie vor anhaltenden Glutenfrei-Trends ja quasi rauf- und runtergebacken wird.
Auch wenn wir auf andere Mehle wirklich niemals freiwillig verzichten wollen würden – warum auch? – schmecken uns Buchweizen-Pancakes oder Buchweizen-Porridge auch oberlecker.
So, und nun lass‘ mal kurz die Erklärtante etwas Interessantes erzählen: Buchweizen stammt ursprünglich aus China und gelangte, wie so vieles, wahrscheinlich über die Handelsstraßen zu uns nach Mitteleuropa. Witzigerweise stammt eine der ersten schriftlichen Erwähnungen vom Buchweizenanbau in Deutschland aus dem Jahr 1396 aus meiner Heimatstadt Nürnberg. Damals gab es bei uns noch weit und breit keine Kartoffeln, ergo keine fränkischen Knödel oder Baggers (Reibekuchen) und wir hätten auch unsere Frikadellen in dieser Kombi nicht brutzeln können. Was hätte ich damals ohne meine Tüften gelitten.
Die südamerikanische Kartoffel kam nämlich erst im 18. Jahrhundert zu uns nach Deutschland, hat den Buchweizen dann aber relativ zügig und ziemlich erfolgreich so weit verdrängt, dass er Mitte des 20. Jahrhunderts größtenteils in Vergessenheit geraten ist. Zum einen, weil die leckere Knolle genauso anspruchslos ist wie der Buchweizen und auch auf unfruchtbaren Böden gut gedeiht, zum anderen, weil die Kartoffel niedrige Temperaturen viel besser abkann und dabei auch noch ertragreicher ist.
Obwohl ich wohl zu den größten Kartoffelliebhabern auf diesem Planeten zähle und meiner zweiter Vorname nicht umsonst Mrs. Potato Head ist, möchte ich den leckeren Buchweizen in diesen Patties und vielen anderen Gerichten auf keinen Fall mehr missen. Der fein-nussige Geschmack ist unvergleichlich und gibt unseren Kartoffelfrikadellen außerdem den richtigen Biss.
Neben den gekochten Buchweizenkörnern – Achtung, es folgt weiteres Klugscheißerwissen –, die übrigens nicht zum Getreide, sondern zu den Knöterichgewächsen wie zum Beispiel auch Rhabarber oder Ampfer zählen, ist für die richtige Konsistenz auch noch unser schneller Frikadellen-Mix verantwortlich.
Den mischen wir uns easypeasy aus Semmelbröseln, Pankomehl oder übrigen, groben Brotkrümeln, die du übrigens auch beim Bäcker um die Ecke bekommst, Kartoffelmehl, Hefeflocken, ein paar Gewürzen und Salz und Pfeffer. Die Mischung hält nicht nur unsere Kartoffelfrikadellen, sondern auch viele anderen Getreidebratlinge prima zusammen und würzt jedes Pattie perfekt.
Und dann geht’s eigentlich total fix: Unter unsere gekochten und gestampften Pellkartoffeln mischen wir unsere Würzmischung, den gekochten Buchweizen und die gehackte Petersilie und formen daraus acht schnieke Frikadellen. Danach werden die Teilchen einfach kurz knusprig-goldbraun in der Pfanne ausgebraten und fertig!
Die Patties lassen sich auch prima vorbereiten und mittags oder abends schnell verarbeiten. Ach, was red‘ ich: Du kannst die fertig geformten Patties einfach einfrieren und hast so die neue Lieblingsfrikadelle immer auf Vorrat. Dazu lieben wir schnell eingelegte, pinke Zwiebelpickles, einen Klecks veganen Quark und knackige Blattsalate, Gurken- oder – wie auf dem Bild – einen feinen Salat aus Stangensellerie und gerösteten Kernen.
Ach ja, und ein paar Spritzer frischer Zitronensaft und unsere heißgeliebte Sriracha dürfen natürlich auch nicht fehlen! Du weißt ja, gehört unserer Meinung nach auf (fast) alles.
Einfache Kartoffelfrikadellen mit Buchweizen
- 500 g Kartoffeln vorwiegend festkochend
- 150 g Buchweizen
- 1 TL Zitronenzesten
- 20 g Petersilie
Für die Würzmischung
- 80 g Semmelbrösel
- 40 g Panko-Semmelbrösel
- 2 EL Kartoffelstärke
- ½ EL Hefeflocken
- 1 TL Knoblauchpulver
- 1 ½ TL Zwiebelpulver
- ¼ TL Muskat
- 2 TL Salz
Außerdem
- Kartoffeln in reichlich Wasser 20 Minuten weich garen.
- Währenddessen Buchweizen in der doppelten Menge Wasser aufkochen und 15 Minuten bei niedriger Hitze mit geschlossenem Deckel garen. Anschließend abgießen.
- Für die Würzmischung alle Zutaten gut vermengen.
- Kartoffeln pellen und fein stampfen. Mit gekochtem Buchweizen, Frikadellen Mix, Zitronenzesten und der vorher fein gehackten Petersilie vermengen und gut verkneten. Anschließend 15 Minuten quellen lassen.
- Kartoffelmasse zu 8 Bratlingen formen. Öl in eine heiße Pfanne geben und die Frikadellen bei mittlerer bis hoher Hitze 5 Minuten pro Seite goldbraun braten. Die fertigen Patties können im Ofen warmgehalten werden.
- Mit pinken Zwiebelpickles, veganem Quark und Zitronenspalten servieren.
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28 Kommentare
Huhu ein tolles Rezept! Ich liebe Eure Website sowieso. Wo bekomme ich den schönen Kartoffelstampfer auf dem Bild?
Liebe Grüße und schöne Feiertage Claudia
Hi Claudia,
vielen lieben Dank für das tolle Feedback. Den Kartoffelstampfer gibt’s hier. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hallo ihr Lieben,
leider bin ich allergisch auf Buchweizen, was könnte ich stattdessen als Alternative nehmen?
Liebe Grüße Katja
Hi Katja,
du könntest zum Beispiel ein anderes Pseudogetreide wie zum Beispiel Quinoa oder Amaranth verwenden oder zum Beispiel ein Getreide wie zum Beispiel Dinkel-, Weizenkörner oder auch gekochten Emmer verwenden. Allerdings musst du hier auf die unterschiedlichen Kochzeiten achten, ist ja klar. 😉
Lieben Gruß,
Nadine
Die Bratlinge waren sehr lecker…..hatte festkochende Kartoffeln, die waren nach dem zerstampfen ein bißchen pappig….aber sonst hat alles bestens gepasst….wir haben noch ein paar übrig…die essen wir morgen kalt……vielen lieben Dank für das tolle Rezept.
Lg Alex
Wir haben diese einfachen Kartoffelfrikadellen einmal probiert und waren sofort begeistert.
Vielen Dank für das tolle Rezept! 🙂
Super, das freut uns. 🙂