Was schreibt man denn über einen der Kartoffelklassiker schlechthin? Alles schon gesagt? Vielleicht. Und trotzdem wird für mich das Gratin dauphinois sicherlich nie langweilig. Du weißt schon: ich und Kartoffeln. Eine Never Ending Love Story…
Abgesehen davon, dass der Auflauf einfach unheimlich lecker und aromatisch ist und Kartoffeln hier einfach zelebriert werden, ist das französische Originalrezept so schlicht und einfach, das man es nur als elegant bezeichnen kann.
Käse? Ei? Gehört alles nicht in ein echtes Kartoffelgratin und ist wohl eher die Erfindung der deutschen Küche. Und ja – da bin ich so gemein – hierzulande kamen nicht immer die besten Ideen beim „Verfeinern“ heraus. Ich meine, hey, Worst of Chefkoch? Kennt mittlerweile jeder, oder? Dort findet sich sicher auch das ein oder andere „geniale“ Kartoffelgratin, ich bin mir sicher!
Ich gebe zu, dass auch wir heute „cheaten“ und unser Gratin mal eben noch um etwas frischen Thymian ergänzen. Der passt einfach perfekt, weshalb wir denken, dass wir da doch alle ein Auge zudrücken können, oder?
Wir können mit unserem Ergebnis jedenfalls selig schlafen. Es schmeckt eben einfach auch grandios und alles, was du dafür brauchst, sind lediglich sieben Zutaten.
Kartoffeln, Knoblauch, Hafermilch, Hafersahne, Salz, Muskat und vegane Butter oder Öl. Nicht mehr und nicht weniger. Im besten Fall eine gute Mandoline, denn mit der galanten Küchenhilfe hobelst du deine Kartoffelscheiben quasi in Lichtgeschwindigkeit gleichmäßig dünn.
Du siehst, wir legen dir das Teil wirklich ans Herz. Wir benutzen unsere Gemüse-Guillotine nahezu täglich und Handhabung und Reinigung sind einfach ein Träumchen. Wenn es ein sinnvolles Küchen-Gadget gibt, dann die Mandoline!
Also, wo stehen wir? Die Vorbereitung hat gerade mal zehn Minuten gedauert und der Auflauf muss nur noch in den Ofen geschoben werden. Das Gratin hat sich damit als eines der weeknight-dinner-freundlichsten Rezepte ever qualifiziert.
Wenn’s mal ein bisschen extra-fancy sein darf und du dein Gratin dauphinois zum romantischen Candle-Light-Dinner servierst, dann schmeckt übrigens so ein Schuss Weißwein in der Sauce auch ganz edel.
Aber psst, das hast du nicht von uns. Gehört nämlich offiziell nicht hinein und wir möchten doch nicht, dass uns Aggro-Küchen-Puristen die Kommentarspalte einrennen. 🤫
Das einfachste vegane Kartoffelgratin
- 1200 g Kartoffeln vorwiegend festkochend
- 1 Zehe Knoblauch
- 3 EL vegane Butter alternativ 2 EL neutrales Pflanzenöl
- 1 1/2 TL Salz
- 200 ml Hafersahne
- 200 ml Hafermilch
- 1/2 TL schwarzer Pfeffer gemahlen
- 1 Msp. Muskat
- 1 TL Thymian frische Blätter gezupft oder 1/2 TL getrockneter Thymian
- Backofen auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Eine etwa 25 x 20 cm große Auflaufform gleichmäßig mit der vorher halbierten Knoblauchzehe einreiben, anschließend mit 1 TL veganer Butter oder Öl einstreichen.
- Kartoffeln schälen und in etwa 1,5-2 mm dünne Scheiben hobeln. Die Kartoffelscheiben fächerförmig übereinander in die Auflaufform schichten. Nach jeder Lage mit etwas Salz bestreuen.
- Hafersahne, Hafermilch, Pfeffer, Muskat, geriebene Knoblauchzehe und Thymian verrühren und über die Kartoffeln geben.
- Mit der restlichen veganen Butter oder etwas Öl toppen und auf mittlerer Schiene etwa 60 Minuten backen.
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142 Kommentare
Gestern probiert – ist auf Anhieb gelungen und hat fantastisch geschmeckt 🙂 Danke für das wunderbare Rezept!
Hallo liebe Nana,
super, das freut uns riesig. Lieben Dank für das Feedback!
Liebe Grüße
Jörg
Hi,
der Kartoffelgratin hat super geschmeckt. Leider war nach einer Stunde im Ofen immer noch sehr viel Flüssigkeit am Boden, obwohl die Kartoffeln durch waren. Muss ich da eventuell das nächste mal mit einer bindenen Zutat (z.B. Maisstärke, Leinsamen etc.) arbeiten?
Hallo liebe Laura,
erstmal freut es uns, dass dir das Gratin so gut geschmeckt hat. 🙂
Das mit der Flüssigkeit wurde in den Kommentaren schon ziemlich häufig diskutiert. Es ist echt wichtig, die richtige Kartoffelsorte zu verwenden und die Scheiben wirklich dünn zu hobeln. Wenn die Kartoffeln etwas dicker geschnitten werden, verlängert sich die Garzeit einfach um ein paar Minuten. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
So, und heute der zweite Kommentar innerhalb weniger Tage. Eure Rezepte sind einfach zu GUT (gleich folgt noch ein Dritter bei den Matcha-Keksen, hihi). Das Gratin ist sehr sehr geil! 😀 Und das, obwohl ich beim seligen Schichten das Salz vergessen hab (ja, das hat bei mir ein wenig gedauert). Es schmeckt soo so gut und eine Stunde Backen hat genau gereicht. Aber es stimmt: Man muss die Scheiben schon sehr sehr zart hobeln, eben so nen Milimeter oder so. Ich hab ne Rutschel von Tchibo, die hat das ganz gut hinbekommen, aber diese Mandoline wäre auch was für meine Küche. Das Gratin profotiert auch davon, wenn man es nach dem Backen fünf Minuten stehen lässt, ähnlich wie bei Lasagne, dann setzt es sich und wird stabiler. Lieben Gruß, Claudia
Tausend Dank liebe Claudia, freuen wir uns sehr! Ja, so gut wie mit der Mandoline haben wir es vorher auch nicht hinbekommen 😉
Lieben Gruß,
Nadine
Boahhh,
ich werd nicht mehr !!! Der Gratin ist ja mal absolut göttlich. Mit der Madoline könnt ich stundenlang Kartoffeln hobeln. Ein Traum 🙂 Danke für den Tip…
Vielen Dank für eure tollen Rezepte. Eure Seite hat mir das Leben in die vegane Welt sowas von vereinfacht.
Lieben Gruß
Miriam
Tausend Dank liebe Miriam, das freut uns wirklich riesig ! Ja, die Mandoline, oder? Wir möchten sie auch nicht mehr missen 😅🙏🏼
Liebst,
Nadine
Ich kann mich nur anschließen- ohne euch wäre ich so oft aufgeschmissen, aber mit euren tollen Rezepten ist Vegansein echt so viel einfacher!
Hallo liebe Carina,
hey, tausend Dank für die lieben Worte. Wir werden echt ganz rot! 😊
Liebe Grüße, Jörg
Soooo, also zweiter Versuch und dieses mal auch mit der Sorte „Belana“ 🙂
Nach 60 Minuten nahezu gleiches Ergebnis, sehr viel Flüssigkeit.
Nach 80 Minuten sah es dann sehr gut aus und ich bin sehr zufrieden 🙂
Ich schätze es liegt vor allem daran wie dick die Scheiben sind.
Bei euren Bildern sind sie ja fast durchsichtig, so dünn werden es wohl die meisten (inkl. mir) nicht hinbekommen und entsprechend länger ist wohl auch die Zeit im Ofen.
Ahaaa! Ja, dass die Scheiben sehr dünn gehobelt werden sollen, war – dachten wir – klar. Deshalb lieben Dank für den Hinweis, da waren wir wohl „betriebsblind“ bzw. konnten auch nicht herauslesen, dass du (und andere) dickere Scheiben schichtest. In dem Fall erhöht sich die Garzeit selbstverständlich.
Dann hoffen wir mal, dass sich das Mysterium um das Gratin so gelöst hat. 😉
Liebe Grüße
Jörg
Ja, also bei mir hat das Gratin 20 Minuten länger im Ofen gebraucht. Kartoffeln waren bei angegebener Zeit noch ziemlich roh. Flüssig war nach der Zeit nichts mehr, aber wir mussten die Kartoffelschichten etwas durchmischen und mit Alufolie abdecken, da sonst die obere Schicht extrem knusprig geworden wäre… Also einfach fand ich das Gericht nicht, aber es hat soweit okay geschmeckt.
Hi Ignaz,
also das ist sehr seltsam, da wir das Gratin wirklich schon zigmal gemacht haben. Allerdings immer mit den gleichen Kartoffeln bzw. der gleichen Sorte „Belana“ (überwiegend festkochend). Wir können uns mittlerweile eigentlich nur vorstellen, dass es daran liegen könnte, wenn es bei euch nicht so gut und einfach klappt. 🤷🏻♀️
Lg, Nadine
Hallo Nadine,
Belana ist zwar eine festkochende Sorte, werde ich aber das nächste mal ausprobieren und berichten 🙂
LG, Simon
Hi Simon,
das ist richtig, so steht es auf unserer Papiertüte vom Kartoffelbauern. Mit diesen Kartoffeln hatten wir jedenfalls bisher immer das leckerste Gratin – keine übrige Flüssigkeit und alles war perfekt durch. 😉
LG,
Nadine
Hey Nadine,
ja das kann gut sein, Kartoffelsorten können sehr unterschiedlich sein.
LG
Hallo Nadine,
Habe heute euer Gratin-Rezept ausprobiert. Die Kartoffeln sind von einem der besten Wochenmärkte der Stadt und dort von einem expliziten Kartoffelstand gekauft worden. Das Gratin, das ich exakt nach eurem Rezept gemacht habe, sah nicht nur nicht gut aus, sondern es war viel zu flüssig. Ich frage mich, wie ihr solche zusammenhängenden Stücke davon schneiden konntet. Also für mich auf keinen Fall nochmal!
Hallo liebe Petra,
die Kartoffeln können vom allerbesten Kartoffelbauern der Welt sein – wenn die Sorte nicht passt, funktioniert auch kein Gratin.
Wir empfehlen hier „vorwiegend festkochend“, eine Beschreibung, die so ungefähr zwischen mehligkochenden und wirklich festen Kartoffeln liegt und für ein Gratin unserer Vorstellung nach perfekt passt. Die Kartoffel sollte genügend Flüssigkeit aufsaugen, aber nicht zerfallen.
Hast du denn deinen Kartoffeldealer nach der besten Verwendung der Knollen gefragt? Und was hat der dazu gesagt? Gratin-Rezepte und die Flüssigkeitszugabe im Netz rangieren wild hin und her. Was unter anderem daran liegt, dass wir als Konsumenten den Bezug zum Gemüse verloren haben und alles einfach gleichschalten möchten, während Kartoffel einfach nicht Kartoffel ist. Ich hoffe, du verstehst deshalb auch, dass wir bei unseren Rezepten allgemein gültige Begriffe verwenden.
Bitte checke also mal das Ausgangsprodukt und lass uns quatschen.
Liebe Grüße
Jörg
P. S.: Wir geben Kommentare erst frei, nachdem wir sie gelesen haben. Also bitte ich um Verständnis, dass du, auch wenn du denselben Kommentar mehrfach abgibst, diesen nicht sofort siehst. Kein Grund also, gleich ausfällig zu werden (den Teil habe ich gelöscht, denn du möchtest sicher nicht so im Netz porträtiert werden, wie du geklungen hast). 👍
Lieber Jörg,
vielen Dank für Dein Feedback. Unser Kartoffelbauer ist wirklich Spezi, was jedwede Art von Kartoffel angeht und ich habe ihm beim Kauf natürlich gesagt, dass ich eine vorwiegend festkochende Kartoffel für ein Kartoffelgratin brauche. Ich denke, daran kann es wirklich nicht gelegen haben.
Liebe Grüße
Petra
P.S.: Eure Information nach Abspeichern meines Kommentars war wirklich so zu verstehen, dass es diese schon einmal gab. Vielleicht solltet ihr wenigstens dazu schreiben, dass der Kommentar eingegangen ist und die Veröffentlichung auf eurer Seite ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Es gibt ja tatsächlich Websites, die negative Kommentare einfach unterbinden. Schön, dass ihr nicht dazu gehört :-).
Hallo liebe Petra,
na ja, auch anhand der übrigen Kommentare kannst du herauslesen, dass es sehr wohl an der Kartoffelsorte liegt. Aber wir versprechen, dass wir hier einen Mittelweg finden werden, der dann hoffentlich allen schmeckt und taugt. Es ist eben auch so, dass ein Kartoffelgratin nicht zwangsläufig „trocken“ sein soll – einen gewissen Saucenanteil wollen wir tatsächlich haben.
Liebe Grüße
Jörg
P. S.: Du solltest – sobald du einen Kommentar abgegeben hast – eine Nachricht sehen, dass dieser zur Moderation vorliegt. Diesen Hinweis wirst du vermutlich übersehen haben, aber ich prüfe das auch bei Gelegenheit nochmal nach.
Bei mir schwimmt leider auch alles…
Werde es beim nächsten mal wohl mit mehlig kochenden Kartoffeln versuchen.
Hi Simon!
Wir haben hier wohl bei wenigen Lesern das Problem, das Kartoffeln einfach nicht Kartoffeln sind und leider auch auf die Kategorisierung der Märkte nicht so viel Wert gelegt werden kann. Vorwiegend festkochend ist halt eher so eine stark grobe Richtlinie. 🤣
Geh‘ am besten mal auf den Wochenmarkt und such dir einen guten Kartoffel-Dealer. Die wissen im Regelfall, welche Sorte du brauchst. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
danke für die Antwort 🙂
Welche Sorte verwendet ihr denn?
Liebe Grüße
Simon
Hi Simon,
jetzt habe ich deine Frage ja schon in einer Nachricht zuvor beantwort – genau, es ist die Sorte Belana 😉
LG,
Nadine
Ihr Lieben!
Super Rezept,wie viel Kalorien hat denn 1 Portion?
Hallo liebe Sophia,
wir zählen hier auf dem Blog keine Kalorien, aber du kannst dir das recht easy zum Beispiel mit dem Tool auf myfitnesspal selbst ausrechnen.
Liebe Grüße
Jörg
Hallo
Bei mir war es auch sehr flüssig, welche Hafermilch verwendet ihr?
lg
Hi Isabelle,
also wir haben es schon so oft gemacht und wirklich kein bisschen Flüssigkeit zu viel weit und breit. 🤔 An der Milch kann und sollte es nicht liegen. Wascht ihr evtl. die Kartoffeln nachdem sie gehobelt oder geschnitten worden sind? Das würde nämlich die bindende Stärke herauswaschen und wäre eine Möglichkeit, warum es evtl. flüssig werden könnte. 🤷🏻♀️
Lieben Gruß,
Nadine