Home Alle Rezepte Salate, Suppen & Bowls

Curtido – leicht fermentierter Krautsalat aus El Salvador

Curtido – leicht fermentierter Krautsalat aus El Salvador
Direkt zum Rezept →

Eigentlich kann man klassisches, frisches Sauerkraut ja nicht mehr besser machen. Das ist jetzt keine engstirnige Puristen-Meinung, das ist einfach Fakt. Oder? Oder?

Ja, puh, so sicher bin ich mir nach unserem Ausflug auf anderen Wanderwegen in Richtung Sauerkraut nicht mehr. Irgendwie sind wir in Zentralamerika gelandet und da ist Curtido schon eine ganz große Ansage.

Der aus El Salvador stammende, leicht fermentierte Krautsalat hat alles, was Sauerkraut ohnehin schon verdammt lecker macht und packt noch obendrauf, wovon Nadine und ich ohnehin magisch angezogen werden: Chili!

Und knackige Karotten, aromatischen Oregano, süßlich-sauren Apfelessig und rote Zwiebeln.

Curtido – leicht fermentierter Krautsalat aus El Salvador

Du schmeckst schon regelrecht, wohin die Reise geht, richtig? Es wird frisch, es wird würzig, es wird scharf. Aber natürlich nur, so scharf du magst. Wir empfehlen zwar, beim Chili-Anteil Gas zu geben – gerade bei diesen Temperaturen ist es eigentlich auch echt egal, ob du von der Sonne oder von der Schärfe deines Krautsalats schwitzt – aber du darfst natürlich auch kneifen und milder abschmecken. Wir sind hier ja nicht bei einer Mutprobe. Oder doch? Nein, nein, lass dich nicht von mir beeinflussen, you do you!

Und you do am besten jetzt. Sofort! Denn genau dieser Moment ist der perfekte, um Curtido vorzubereiten. Und das geht auch wirklich fix. Das Gemüse wird fein gehobelt oder geschnitten – das geht natürlich einfacher mit einer guten Mandoline – und mit einem Sud aus Apfelessig, Oregano und selbstverständlich Salz übergossen. Nun lässt du alles 1-2 Tage bei Zimmertemperatur ziehen und das war’s auch schon. Klassisches Sauerkraut verlangt etwas mehr Arbeit von dir ab.

Curtido – leicht fermentierter Krautsalat aus El Salvador

Auch wenn wir Deutschen im englischsprachigen Ausland ja gerne mal Krauts genannt werden, haben die Salvadorianer den eigentlichen Anspruch auf diesen Adelstitel, denn Curtido ist ein – oder vielleicht sollte ich eher sagen der – Bestandteil des Nationalgerichts von El Salvador – Pupusas con Curtido.

Pupusas sind dick gefüllte Bratlinge aus nixtamalisiertem Maismehl, häufig kommt auch einfach Bohnenmus hinein. Und wenn du Lust auf ein Rezept hast und dir gerade denkst „nix-da-was?“, weißt du, was zu tun ist, die Kommentarspalte wartet auf dich. Auf jeden Fall wird dazu der frische, scharfe, würzige Krautsalat gegessen. Quasi zwangsläufig.

Und das passt perfekt. Jetzt nicht nur, weil Curtido potenziell zu allem passt, sondern weil das leicht fermentierte Sauerkraut mit Attitüde zwar intensiv schmeckt, sich aber auch zurückzuhalten weiß, um andere Zutaten nicht zu überdecken oder sogar hervorzuheben.

Und so dürfte es dich jetzt nicht wundern, wenn ich dir Curtido auch als perfekte Zutat für dein Pulled Jackfruit Sandwich, als Füllung für Burritos, Topping einer frischen Good Life Bowl oder ganz schlicht als den genialsten Krautsalat fürs nächste Grillgelage anpreise. Kein Witz: Er hat wirklich das Zeug zum Nationalgericht!

Curtido – leicht fermentierter Krautsalat aus El Salvador

Für1 kg

Curtido – leicht fermentierter Krautsalat aus El Salvador

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zeit zum Fermentieren 2 Tage
  • 650 g Weißkraut oder Spitzkraut
  • 125 g Karotte
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Jalapeño oder mehr, wenn du dich traust
  • 150 ml Apfelessig
  • 2 TL Oregano getrocknet
  • 3 TL Salz
  • 1 TL Rohrohrzucker
  • Weißkraut in feine Streifen, Karotte in dünne Stifte schneiden. In einer großen Schüssel vermischen, mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Anschließend abgießen und gut abtropfen lassen.
  • Zwiebel in feine Streifen, Jalapeño in dünne Scheiben schneiden. Unter das abgetropfte Gemüse heben.
  • Essig, Oregano, Salz und Zucker kurz aufkochen und noch heiß über das Gemüse geben.
  • Gut durchmischen, in einen dicht verschließbaren Behälter geben und mindestens über Nacht, besser zwei Tage ziehen lassen. Anschließend im Kühlschrank lagern.

Tipps

Frisch gezupfte Korianderblätter machen sich wirklich sehr gut im Curtido. Allerdings wartest du damit besser bis kurz vor dem Servieren.

Curtido – leicht fermentierter Krautsalat aus El Salvador

Unterstütze uns

Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.

Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


28 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Hallo, danke für das Rezept. Essig pur war mir persönlich viel zu sauer. Ich hab noch 150ml Wasser dazugegeben und die Zuckermenge erhöht und Salz etwas verringert. Dann ist es wirklich lecker.

    1. Hallo Ralf,

      danke dir für das grundsätzlich tolle Feedback. Dass dir der Curtido zu sauer wurde, finde ich eigenartig, wir machen den mittlerweile sehr häufig und ich bin grundsätzlich auch eher essigempfindlich. Hast du das Gemüse wie in Schritt 1 beschrieben kurz blanchiert? Danach tritt nämlich auch trotz des Auspressens noch einiges an Feuchtigkeit aus, welche den Sud beim Reifen verdünnen sollte.

      Liebe Grüße
      Jörg

  2. Danke für das tolle Rezept!
    Ich mache es mit Ume Su statt Apfelessig. Funktioniert super. Nur das Salz muss man dann weglassen.
    Bin so begeistert von euren tollen Rezepten 🙂

    Lieben Gruß
    Kerstin

  3. Hey ihr Lieben,
    Habe den Krautsalat heute zubereitet und leider überlesen, dass man den Essig erhitzen soll. Ist jetzt leider schon zu spät. Ist das ein Problem bezüglich der fermentation? Kenne mich da leider garnicht aus.
    Liebe Grüße
    Patrick

    1. Nein, „Gefahr“ läufst du keine. Das Erhitzen sorgt dafür, dass sich Salz und Zucker besser auflöst und dass der Oregano ein wenig „aufgeweckt“ wird. Also alles gut.