Noch eine Idee für die Rolle Fertigblätterteig gefällig, die seit einiger Zeit ganz hinten im Kühlschrank liegt? Wie wäre es mit unseren Curry-Blätterteigschnecken mit Kartoffeln, Erbsen und einem Hauch südindischen Flair?
Wir stehen hier ja massivst auf DIY. Selbstgemachter Tempeh, Sauerteigbrot aus dem eigenen Ofen, ja, hin und wieder auch Tofu, den wir ganz auf unsere individuellen Konsistenz-Vorlieben getrimmt haben, stehen bei uns hoch im Kurs. Ist ja auch ein schönes Gefühl, den mit den eigenen Händen geformten Everything Bagel mit dem Lieblingsaufstrich zu beschmieren und sich beim anschließenden herzhaften Reinbeißen schamlos selbst auf die Schulter zu klopfen. Diesen Kringel hast du echt gut gemacht!
Allerdings gibt es auch einige Zutaten, bei denen wir gerne darauf verzichten, selbst Hand anzulegen. Bei denen der Aufwand schlicht und ergreifend in keinem Verhältnis zum, geben wir es zu, eher mauen Ergebnis steht. Bei denen wir gerne sagen: Ne, lass mal stecken, das überlassen wir wirklich gerne den Profis. Blätterteig steht auf dieser Liste ganz weit oben.
Alleine schon der Gedanke daran, vegane Butter und Teig nur mit einem Nudelholz bewaffnet immer wieder falten und ausrollen und falten und ausrollen und falten und ausrollen zu müssen, um so irgendwann auf die zahlreichen, sich abwechselnden Lagen zu kommen, damit sich der Blätterteig so im Ofen verhält, wie wir das gewohnt sind und diese knusprigen, luftig-lockeren und -leckeren Schichten bildet, die wir alle lieben, treibt mir dickste Schweißperlen auf die Stirn.
Nein, das können Maschinen besser, gleichmäßiger und natürlich schneller und da wir in absehbarer Zeit keinerlei Ambitionen hegen, uns so ein Teil selbst anzuschaffen (warum auch?), greifen wir im Supermarkt oder Bioladen wirklich gerne ins Kühlregal und nehmen den fertigen Blätterteig mit. Wer die Daseinsberechtigung von Convenience gesucht hat: Hier ist sie.
Und sind wir ehrlich: „Fertiger Blätterteig“ klingt vielleicht nicht fancy, aber wir wissen doch alle, dass das, was du aus dem Ofen holst, gar nicht anders kann, als fancy zu sein. Hat Blätterteig nun mal so an sich, wie wir spätestens seit unseren Blätterteig-Spargelstangen mit rotem Pesto oder unserer Blätterteig-Tomaten-Galette wissen. Ich jedenfalls gebe dir hiermit mein hochoffizielles Okay dafür, diese Abkürzung in der Küche zu nehmen.
Ich meine, guck’ dir doch unsere Curry-Blätterteigschnecken mit Kartoffeln und Erbsen an. Gar nicht übel für vielleicht fünfzehn Minuten Handarbeit, oder? Musst du ja nicht an die große Glocke hängen, dass die meiste Arbeit für den neuen Fingerfood-Liebling jemand anderes erledigt hat. Und ich verrate dir noch etwas: Die übrigen Zutaten hast du mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls bereits zu Hause.
Die Füllung besteht aus gekochten Kartoffeln (das Rezept eignet sich übrigens auch super dazu, übrige Kartoffeln vom Vortag zu verwerten), Zwiebeln und Erbsen aus dem Tiefkühlfach, also alles Kühl- und Vorratsschrank-Klassiker. Ein ordentlicher Löffel voll Garam Masala (oder von deinem liebsten Currypulver und das gehört einfach in jede Gewürzschublade) und Kokosflocken geben den Curry-Blätterteigschnecken einen Hauch südindischen Flair.
Das Ganze bearbeitest du jetzt mit ein wenig Nachdruck mit dem Kartoffelstampfer, anschließend verteilst du den besten Kartoffelbrei der Welt auf dem Teig, den du erst kurz vorher aus dem Kühlschrank holst (andernfalls wird er klebrig und lässt sich nicht mehr so einfach händeln), rollst diesen nun von der Längsseite her stramm auf und schneidest ihn dann in etwa eineinhalb Zentimeter dicke Scheiben. Perfektionismus ist hier gar nicht nötig, Blätterteig hat eben auch die schöne Angewohnheit, im Ofen auch optisch regelrecht aufzublühen.
Die Curry-Blätterteigschnecken toppen wir noch mit etwas Schwarzkümmel, falls vorhanden – alternativ sind auch Chiliflocken bombastisch –, bevor sie für etwa 15 Minuten in den Backofen wandern. Und jetzt hast du nur noch die Qual der Wahl, ob du sie mit Ananas-Chutney und frischen Gurkenscheiben als Appetizer, „einfach so“ als Snack oder zusammen mit einem ordentlichen Salat als Hauptgericht anpreist. Wie ich schon sagte, fancy sind die Dinger in jeder Darreichungsform.
Curry-Blätterteigschnecken mit Kartoffeln & Erbsen
- 300 g Kartoffeln
- 1 Zwiebel klein
- 2 EL Rapsöl mit Buttergeschmack
- 1 TL Salz
- 3 EL Kokosraspel
- 1 ½ TL Garam Masala oder Currypulver
- 75 g Erbsen frisch oder tiefgekühlt
- ½ TL Vollrohrzucker oder Kokosblütenzucker oder Reissirup
- 1 Pkg veganer Blätterteig ca. 270 g
- ½ TL Schwarzkümmel
- Kartoffeln schälen, in etwa 1 ½ cm große Würfel schneiden und 15 Minuten in leicht gesalzenem Wasser weich garen. Anschließend abgießen und beiseitestellen.
- Zwiebel fein würfeln. Öl in einen heißen Topf geben, Zwiebelwürfel bei niedriger bis mittlerer Hitze 3 Minuten anschwitzen. Mit ½ TL Salz würzen, Kokosflocken dazugeben und 1-2 Minuten schmoren, bis die Flocken intensiv duften.
- Abgetropfte Kartoffeln und Garam Masala dazugeben und mit einem Kartoffelstampfer oder einer Gabel grob stampfen. Bei Bedarf 4-5 EL Wasser hinzugeben. Anschließend Erbsen unterrühren und mit dem restlichen Salz und Zucker abschmecken. Vom Herd nehmen und leicht auskühlen lassen.
- Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Blätterteig ausrollen, Füllung gleichmäßig darauf verteilen, längs aufrollen und etwa 1 ½ cm dicke Scheiben abschneiden. Scheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, mit Schwarzkümmel bestreuen und leicht flach drücken.
- 15-20 Minuten backen.
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34 Kommentare
Hallo, was kann man dazu noch Essen ? Würde mich interessieren.
Hey Ralph,
die Schnecken eignen sich super zu Salaten. Zum Beispiel unser Herbst-/Wintersalat mit Walnuss-Miso-Dressing.
Liebe Grüße
Jörg
Diese Schnecken gehören definitiv zu meinen Lieblings-Snacks! Mjam!
Am Wochenende möchte ich Sie für eine größere Runde machen.
Könnte ich entweder die Füllung schon am Vorabend vorbereiten oder die
Schnecken abends vorbacken und am nächsten Mittag fertig backen?
Habt ihr da einen Tipp für mich? DANKE und viele Grüße!
Hey Heike,
danke für das Feedback. Freut uns sehr!
Die Füllung kannst du auf jeden Fall vorbereiten. Ich könnte mir auch vorstellen, dass du die Schnecken vorbereiten, in den Tiefkühler packen und anschließend im tiefgefrorenen Zustand backen könntest. Die Backzeit wird sich dann so um 5-8 Minuten verlängern, nehme ich an. Das ist jetzt aber einfach mal geraten. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Das Rezept ist sooo gut!
Sogar mein Freund, der neuen Dingen eher kritisch gegenüber steht, findet sie toll.
Vielen Dank für euren tollen Blog und die vielen Inspirationen!
Sehr cool, das freut uns. Lieben Dank für das Feedback!
Alle lieben diese leckeren Schnecken!!
Gehe hier schon in die Massenproduktion und trotzdem bleibt sehr sehr selten etwas übrig….
Manchmal wandeln wir es zwecks Resteverwertung etwas ab, aber der „Curry-Kartoffelstampf“ bleibt hier der Favorit! Tschängs, wir freuen uns immer wieder über eure Seite mit den tollen Bildern und Leckereien!
Ah, voll gut. Curryschnecken-Massenproduktion klingt auch überhaupt nicht schlecht. 😉
Heute ausprobiert – die Füllung war super lecker, aber die Schnecken sind leider weder aufgegangen noch knusprig geworden 🙁 wir vermuten dass es am Teig lag – leider funktioniert Euer Produktlink nicht, aber habt ihr evtl. einen Tipp für veganen Blätterteig (bitte kein Vollkorn)? Das wäre super, denn wir möchten den Schnecken auf jeden Fall noch mal eine Chance geben 🙂
Danke für den Hinweis zum Teig, der wurde wohl tatsächlich aus dem Sortiment genommen. Ich habe vorläufig einen anderen Teig eingefügt. Ist aus Dinkel, funktioniert aber einwandfrei. 🙂
Die Schnecken gingen schnell…weniger Aufwand als gedacht und sie waren lecker .
Demnächst werde ich mal eine Ratatouillefüllung ausprobieren.
Die Ratatouillefüllung klingt auch interessant – vermutlich müsste man dennoch etwas zum Binden mit untermischen. Kartoffeln funktionieren sicherlich auch gut, vielleicht klappt auch Kichererbsenmehl.
Hallo ihr Lieben,
das Rezept klingt mega! Meint ihr, die schmecken auch kalt als Picknick?
Na logo! Lange lagerfähig sind sie allerdings nicht, da der Blätterteig natürlich seine Knusprigkeit relativ schnell einbüßt.