Crostini mit Caponata

Crostini mit Caponata
Direkt zum Rezept →

Hey August. Danke für dein Gemüse!

Meine Lieblings-Joggingstrecke führt mich gleich an mehreren Schrebergartensiedlungen vorbei und ganz im Ernst: Im Sommer grenzt das schon beinahe an Masochismus.

Ich muss regelrecht aufpassen, wo ich hinlaufe, da ich eigentlich nur neidisch nach links und rechts in die einzelnen Gärten und die Gewächshäuser gucke und vor lauter “Glotzen” eigentlich dauernd Gefahr laufe, über Steine, Wurzeln, kleine Kinder oder noch Schlimmeres zu fallen.

Manche Hobbygärtner haben immer besonderes Glück mit ihren Tomaten, bei anderen hängen kiloweise Auberginen an den Zweigen. Beides hat gerade natürlich Hochsaison – trotz des Temperatur-Auf und -Abs des Sommers ’16.

Ein eigener Schrebergarten. Das wär’s. Ich wäre allerdings nur zu anarchistischen Gartensiedlungen kompatibel. Aus der Spießbürger-Parzelle fliege ich sofort wieder raus, da bin ich mir nicht erst seit Kaminers “Mein Leben im Schrebergarten” sicher.

Manchmal kann man aber auch ohne eigenen Schrebergarten von den Gewächshäusern profitieren. Bleib einfach mal staunend vor dem Garten stehen und lobe den Gärtner für seinen wunderbar gepflegten Garten. Vielleicht guckst du dabei ein bisschen traurig und erzählst von deinem tristen Dasein in deiner Wohnung mit gerade mal einer Zimmerpflanze und den verdorrten Küchenkräutern auf dem Fensterbrett. Die Story muss nicht stimmen, aber das Lob muss ernst gemeint sein. Da wächst nicht selten mal eine Aubergine über den Gartenzaun (die nervt zwar auf den übrigen Kilometern, die ich noch nach Hause laufen muss, aber whatever).

Hast du damit kein Glück, bleibt dir ja nach wie vor das Sommergemüse vom Markt. Und daraus machst du am besten gleich mal einen großen Vorrat Caponata, denn nach der ersten Fuhre unserer Crostini bist du sicherlich erstmal angefixt.

Crostini mit Caponata

Das süßsaure Antipasto aus Sizilien könnte man übrigens sogar als vegane Erfolgsstory bezeichnen. Angeblich war die Caponata ursprünglich das favorisierte Fischgericht der “Schönen und Reichen” im Süden Italiens. Da sich allerdings die meisten Sizilianer die verwendete Goldmakrele nicht leisten konnten, haben sie diese einfach mit Auberginen ausgetauscht und – tada – einen der sommerlichsten Gemüsesalate überhaupt erfunden.

Mille Grazie dafür!


Portionen 700 g

Crostini mit Caponata

Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
  • 1 Aubergine
  • 1 EL Salz
  • 1 rote Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 6 EL Olivenöl
  • 40 g eingelegte Peperoni
  • 40 g schwarze Oliven am besten Kalamata
  • 40 g Kapern
  • 60 ml Rotweinessig
  • 2 Tomaten alternativ 200 g geschälte Tomaten aus der Dose
  • 1 Ciabatta
  • Aubergine schälen und in 2,5 cm große Würfel schneiden. Mit dem Salz vermengen, gut einmassieren, in eine Schüssel geben und 30 Minuten ziehen lassen. Anschließend unter fließendem Wasser gut abspülen.
  • Zwiebel grob würfeln, Knoblauch fein hacken.
  • 3 EL Olivenöl in einen heißen Topf geben und auf niedriger bis mittlerer Hitze unter Rühren 10 Minuten anschwitzen. Anschließend aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.
  • Das übrige Öl in den Topf geben und die Auberginenwürfel auf mittlerer Hitze unter Rühren 10 Minuten anrösten.
  • Peperoni in feine Ringe schneiden, Oliven entkernen und grob hacken, Tomaten in grobe Würfel schneiden.
  • Die angebratenen Zwiebeln, Peperoni, Oliven, Kapern und Tomatenwürfel zu den Auberginen geben, den Herd auf niedrige Hitze stellen und mit dem Essig ablöschen. 15-20 Minuten mit geschlossenem Deckel köcheln lassen. Anschließend vom Herd nehmen und mit geschlossenem Deckel mindestens 2 Stunden abkühlen lassen.
  • Ciabatta in Scheiben schneiden und in einer Pfanne ohne Öl 4-5 Minuten pro Seite anrösten. Jeweils 2-3 EL Caponata darauf verteilen.

Unsere Tipps

Die Caponata hält sich – gut verschlossen – im Kühlschrank bis zu 1 Woche.

Crostini mit Caponata Crostini mit Caponata

Unterstütze uns

Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.

Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


Gib deinen Senf dazu!

  1. Huhu Jörg,

    jetzt habe ich Hunger, vielen Dank für das schöne und inspirierende Rezept. 🙂
    Ich musste mehrmals Lachen beim Lesen des Textes und überlege jetzt grade, wo hier der nächste Schrebergartenverein liegt, damit ich mich mit traurigem Blick über meine Stadtwohnung auslassen kann, um mir ein paar Auberginen zu schnorren. Klasse Tipp, vielleicht habe ich ja Glück. 😉

    Liebste Grüße,
    Cosima

    http://www.ricemilkmaid.de