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Chinesische Frühlingszwiebel-Pancakes

Chinesische Frühlingszwiebel-Pancakes
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„Was ist das hier? Zurück in die Zukunft? Chinesische Frühlingszwiebel-Pancakes oder auch Cong You Bing gab es hier doch schon vor Ewigkeiten.“

Du hast recht. Ich recycle heute. Nicht etwa aus Faulheit oder aus mangelnder Inspiration. Sondern aus Gründen einer wiederentdeckten Snack-Liebe von Nadine und mir, die viel zu lang ein ziemlich hässliches Dasein in den Untiefen der ersten Bloggerjahre versteckt lag und eigentlich längst ein komplettes Makeover verdient hatte.

Knusprige, flaky chinesische Pfannkuchen. Gefüllt mit einer fast schon obszönen Menge an Frühlingszwiebeln und einem Hauch „brizzeligem“ Szechuanpfeffer und serviert mit unserem (oder deinem) Lieblings-Dip. Klingt das nach verführerischen Last-minute-Snack-Plänen fürs Wochenende oder nicht?

Eben, würde ich doch auch meinen. Die „wir cornern bei 30° bis zwei Uhr nachts oder bis man uns wegekelt vor dem Lieblingskiosk“-Freitage sind vorbei, jetzt darf wieder ordentlich gecoucht werden. Die Kiosk-Nachbarn freut’s auch.

Last minute geht übrigens auch einigermaßen gut in der Küche, denn unsere chinesischen Frühlingszwiebel-Pancakes brauchen nur wenig Vorarbeit und genauso wenige Handgriffe – auch wenn es erst mal anders scheinen mag.

Chinesische Frühlingszwiebel-Pancakes oder auch Cong You Bing

Im Endeffekt verknetest du nur Mehl und kochendes Wasser (mehr dazu gleich) zu einem glatten Teig und verrührst die übrigen Zutaten, die hoffentlich ohnehin schon Stammgast deines Vorrats- und Kühlschranks sind zu einer Würzpaste.

Die einzige, klitzekleine handwerkliche Herausforderung? Du solltest ein Nudelholz zumindest schon mal in der Hand gehabt haben – und zwar nicht, um damit vor deiner Bude cornernde Rotzlöffel zu verscheuchen. Der Teig wird dünn ausgerollt, dann kommt die Frühlingszwiebelpaste an die Reihe und nun wird der Fladen seitlich aufgerollt und dann zu einer Schnecke geformt und dann … ach, bevor ich mir hier die Finger wund tippe, guck’ dir bitte einfach kurz den Clip an.

Schlaumeier-Moment: Das kochende Wasser, welches du für den Teig verwendest, verhindert die Bildung starker Glutenstränge, was den Teig softer und elastischer macht. Und das ist auch gut so, denn wir backen hier ohne jegliche Triebmittel, wie Hefe. Würden wir ausschließlich kaltes Wasser zum Mehl hinzufügen, würde das Endergebnis eher an ziemlich zähe Schuhsohlen erinnern, als an fluffige, flaky Pancakes.

Ein bisschen Biss ist aber auf jeden Fall erwünscht und deshalb kühlen wir den Teig nach kurzer Zeit mit einem Schuss kaltem Wasser herunter. Superunkompliziert, lässt dich aber direkt vor jedem wirken, als wärst du ein/e absolute/r Teig-Spezialist/in. Man kann ja auch eine Show daraus machen – nur so als Tipp, falls du mal wieder angeben möchtest.

Chinesische Frühlingszwiebel-Pancakes oder auch Cong You Bing

Jetzt kommen die Puffer kurz in die Pfanne und anschließend knusprig auf den Teller und ganz ehrlich: Wenn das alles bei dir länger als 30 Minuten dauert, hast du das Nudelholz bisher wirklich zu falschen Zwecken benutzt.

Ein fix gemachter Dip aus zwei Teilen Sojasauce, einem Teil chinesischem schwarzen Essig und geröstetem Sesam schmeckt uns zu den Pancakes besonders gut. Hot Heads, die wir sind, mischen wir aber auch etwas Sambal Oelek mit ordinärem Tafelessig und ebenfalls geröstetem Sesam zu einem Alternativ-Dip zusammen.

Und jetzt? Couch, Glotze, Frühlingszwiebel-Pancakes futtern und sich insgeheim über die lauten Nachbarn beschweren, die noch Anfang September am Freitagabend vor der Türe sitzen. Im September! Diese Wilden.

Chinesische Frühlingszwiebel-Pancakes oder auch Cong You Bing

Für6 Pancakes

Chinesische Frühlingszwiebel-Pancakes oder auch Cong You Bing

Vorbereitungszeit 20 Minuten
Zubereitungszeit 10 Minuten
Ruhezeit 20 Minuten
Gesamtzeit 50 Minuten

Für die Paste

Außerdem

  • Mehl in eine große Schüssel geben, eine Mulde in der Mitte schaffen, 150 ml kochendes Wasser hineingeben und locker vermischen. 2 Minuten stehen lassen und mit 75 ml kaltem Wasser aufgießen. Grob vermengen und anschließend 5-10 Minuten zu einem gleichmäßigen Teig verkneten. 20 Minuten ruhen lassen.
  • In der Zwischenzeit für die Paste Frühlingszwiebeln fein hacken, Salz und Szechuanpfeffer fein mahlen. und zusammen mit dem Mehl, Sesamöl und 3 TL Wasser vermengen.
  • Teig in sechs gleich große Stücke teilen. Arbeitsplatte mit 1 EL Erdnussöl benetzen. Teig jeweils länglich zu etwa 1 mm dicken Fladen ausrollen. Dünn mit der Paste bestreichen, dabei etwa 1 cm Rand lassen.
  • Von der langen Seite her fest aufrollen und anschließend von einer Seite zur anderen zu Schnecken formen. Mit dem Nudelholz auf etwa 0,5 cm Dicke ausrollen.
  • Etwas vom restlichen Erdnussöl in eine heiße Pfanne geben, Pancakes nach und nach bei mittlerer Hitze 3-4 Minuten pro Seite goldbraun braten.

Tipps

Den Szechuanpfeffer kannst du auch weglassen oder durch weißen Pfeffer, Chiliflocken oder chinesisches Fünf-Gewürze-Pulver ersetzen.

Chinesische Frühlingszwiebel-Pancakes oder auch Cong You Bing

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Zu Steady

Die nerdige Hälfte von Eat this! Liebt es, auch aufwändiger zu kochen und ist deshalb vermutlich für die langen Rezepte auf dem Blog verantwortlich. Kann nie genügend Kochmesser haben und liebt Chilis in allen Formen und Farben. In der Freizeit sitzt er gerne auf dem Fahrrad und hört dabei Metal.


65 Kommentare

Gib deinen Senf dazu

  1. Dank eures Mapo-Tofu Rezepts, bin ich auf dieses Rezept gekommen und musste es direkt ausprobieren (leider ohne Mapo, aber das folgt!).

    Und ich bin begeistert!

    Ich hatte hier Mehl aus dem Asialaden („Silk sifted“) genommen und mit eurem Tipp mit dem heißen Wasser, ist der Teig genauso fluffig geworden, wie ihr es beschrieben habt.
    Bei mir ist der Teig auch leicht gerissen, als ich die Schnecke versucht habe flach zu rollen, aber beim Ausbacken ist das ja kein großes Problem.

    Geschmeckt haben sie auch super 🥰 Vielen Dank für dieses tolle Side-Dish-Rezept!

    P.S.: Pfeifen die bei euch auch so lustig, wenn sie in der Pfanne brutzeln? 😆

  2. Lieber Jörg! Danke für das super Rezept! Ich hatte die Hoffnung beinah verloren, dass es nochmal lustig und genussvoll wird einen Teig zuzubereiten. Was hab ich mich da bereits verknetet puh. Hab dann very spontan vorgestern wars ja? euer Rezept hergenommen, zwar mit etwas anderem befüllt, weil ich keine Frühlingszwiebeln bei Hand hatte und tadaaa ist das gelungen und vom Teig bin ich sosehr begeistert ich kann dir bloß danken! Mercí und have a wonderful weekend!!

  3. Ich bin leider ein Vollhonk mit dem Nudelholz und habe entsprechend mehrfach kräftig geflucht, aber es hat sich gelohnt! Ich habe 2/3 Dinkelmehl Typ 630 und 1/3 doppelseitiges Strudelmehl verwendet, damit ist der Teig super geworden. Als Dip habe ich Sojasauce, Reisessig, etwas Ahornsirup, Tahini und Sesam vermischt. Was für ein Genuss, es hat einfach großartig geschmeckt – danke für das tolle Rezept!
    Habt ihr vielleicht schon mal ein veganes japanisches Okonomiyaki gemacht?
    Liebe Grüße 😊

      1. Auch wenn doppelseitiges Mehl auch interessant klingt, ich dachte es mir schon. 😅

        Freut uns, dass es so gut geschmeckt hat und hey, mit etwas Übung am Nudelholz klappt das sicherlich in Zukunft schneller. Ja, Okonomiyaki will ich schon ewig aufs Blog packen, aber ich struggle noch mit meinem Rezept, um ehrlich zu sein. 😅

        Liebe Grüße
        Jörg