Das Einzige, was an diesen Chili-Knoblauch-Nudeln mit herzhaftem Tofu-Hack nicht gut ist? Sie sind viel zu schnell aufgegessen. Glücklicherweise ist Nachschlag aber auch in 15 Minuten fertig, da kann man sich auch zweimal an den Herd stellen.
So richtig einig sind sich Menschen ja selten. Instant-Ramen mögen aber eigentlich alle. Diese 15 Minuten Chili-Knoblauch-Nudeln mit Tofu liegen nur ein Aufwands-Level über den leckeren Fertignudel-Paketen und schmecken, wie der beste Instant-Ramen-Hack, den sich Gesamt-TikTok ausdenken könnte … nein, eigentlich besser. Schrieb er und klopfte sich dabei selbst auf die Schulter. Auf alle Fälle sind sie um Äonen besser, als die Bratnudeln vom Nullachtfuffzehn-Takeaway an gefühlt jedem einzelnen von Deutschlands Bahnhöfen.

Vor allem, wenn man gerade um 14:32 Uhr die letzte warmgehaltene Portion vom Mittagspausen-Ansturm abbekommt und froh sein kann, dass zumindest noch zwei Bohnensprossen und drei, vier Karottenstifte zwischen den mittlerweile ziemlich schlappen Nudeln zu finden sind. Wobei, sind wir ehrlich, selbst nur okaye Bratnudeln sind eigentlich immer noch gut. Das ist wie bei Pizza, selbst ein zwei Tage altes Stück direkt aus dem Kühlschrank macht immer noch happy.

Chili-Knoblauch-Nudeln – fast so schnell wie Instant, aber besser
Für die schnellen Chili-Knoblauch-Nudeln setzen wir zuerst Wasser für die Nudeln auf und zerkrümeln danach festen Tofu mit der Gabel so klein, dass es als veganer Hackfleischersatz durchgehen kann. Die übliche Bröselqualität einiger deutscher Handels-Eigenmarken kann hier ihre (einzige?) Stärke ausspielen. Das Tofugranulat wird dann für etwa 2–3 Minuten unter häufigem Rühren in einer heißen Pfanne ohne Öl geröstet, um überschüssige Feuchtigkeit loszuwerden. Das sorgt einerseits dafür, dass ihr euch gleich nach Zugabe von etwas Öl nicht den ganzen Herd vollspritzt, andererseits, dass das Tofu-Hack die Aromen der Würze besser aufnehmen kann. Dafür verwenden wir dunkle Sojasauce. Die ist dickflüssiger als die bekannte, helle Sojasauce, fast schon sirupartig. Sie hat einen malzigen, intensiven Geschmack und vor allem färbt sie den hellen Tofu köstlich dunkelbraun. Das Auge isst mit und das Auge erwartet dunkelbraunes Hackes. Wenn der Tofu die Sauce komplett aufgenommen hat, nehmt ihr das Ganze aus der Pfanne und stellt es beiseite.




Ihr könnt prinzipiell jede Art von Nudeln verwenden. Auch Pasta. Spaghetti, die mit einer Prise Natron gekocht werden, machen sich notfalls wirklich gut als Alternative zu den meist etwas zäheren Nudeln im chinesischen Stil, wozu übrigens auch Ramen zählen. Besonders schick sind die breiten „knife cut noodles“, also traditionell mit dem Messer geschnittenen Bandnudeln, die es getrocknet im Asialaden in praktisch portionierbaren Paketen gibt, häufig aus Taiwan. Mit ihrem etwas dickeren Kern und dem dünneren, welligen Äußeren machen sie auch besonders viel Spaß beim Essen, da die Nudeln in einem Bissen mehrere Konsistenzen vereint. Da sie nur etwa 4–5 Minuten benötigen, könnt ihr sie jetzt ins kochende Wasser werfen.

Nun kommt die Pfanne zurück auf den Herd, in der wir viel geschnittene Frühlingszwiebeln unter Rühren anschwitzen, bis sie gebräunt sind. Dann kommt Knoblauch, eine nach Schärfetoleranz gewählte Menge Chiliflocken und – Geheimzutat! – Orangenzesten dazu. Getrocknete Mandarinen- oder Orangenschale wird in manchen chinesischen Rezepten als Würzzutat verwendet, beispielsweise in Hot Pot oder in Chiliöl-Varianten. Wir dachten uns deshalb, dass das Aroma auch frisch funktionieren könnte und ja, glücklicherweise haben wir da richtig gedacht. Keine Sorge, süß wird das Gericht deshalb nicht und Zitronenschale als Alternative funktioniert auch. Das Zwiebelgemüse wird mit heller Soja- und veganer Austernsauce gewürzt. Spätestens jetzt sollten die Nudeln fertig sein, die tropfnass mit einer Küchenzange oder einer Siebkelle direkt mit in die Pfanne kommen. Wer mag, gibt jetzt ein paar in Streifen geschnittene Blätter Pak Choi als Gemüsebeilage ins noch heiße Nudelwasser und lässt sie kurz ziehen. Die Nudeln werden zusammen mit dem veganen Tofu-Hackfleisch gut vermengt und dann sofort heiß und mit Sesam und dem Pak Choi getoppt serviert. Die selbst gemachten Chili-Knoblauch-Nudeln sollte ja auch in Sachen Geschwindigkeit mit Instant-Ramen konkurrieren. Wo sind meine Stäbchen?

15 Minuten Chili-Knoblauch-Nudeln mit Tofu-Hack
- 200 g Tofu
- 4 EL Öl
- 3 EL dunkle Sojasauce
- 3 Frühlingszwiebeln
- 200 g chinesische „knife cut“ Nudeln oder kurz kochende Pasta wie z. B. Spaghettini
- 3 Zehen Knoblauch
- 2 TL Chiliflocken
- 1 TL Orangenzesten oder Zitronenzesten
- 2 EL Sojasauce
- 1 EL vegane Austernsauce
- 2 TL gerösteter Sesam
- Tofu in einer Schüssel mit der Gabel zerbröseln. Frühlingszwiebel in Ringe schneiden, etwa 1 EL vom Frühlingszwiebelgrün für die Deko beiseite legen. Knoblauch fein hacken.
- Etwa 1 Liter Nudelwasser zum Kochen bringen.
- Tofu In eine heiße, beschichtete Pfanne oder eine eingebrannte Eisenpfanne geben, bei mittlerer Hitze 2-3 Minuten unter Rühren rösten. 1 EL Öl dazu geben und unter Rühren 2 Minuten goldbraun braten. Dunkle Sojasauce unterrühren und braten, bis der Tofu dunkelbraun ist. Sollte der Tofu etwas am Pfannenboden kleben, vorsichtig mit dem Pfannenwender lösen. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.
- Restliches Öl in die Pfanne geben, Frühlingszwiebeln 3 Minuten braten, bis sie leicht gebräunt sind. Nudeln ins kochende Wasser geben und je nach Packungsanweisung 4-5 Minuten kochen. Verwendet ihr Pasta, checkt die Notizen unter dem Rezept.
- Knoblauch und Chiliflocken in die Pfanne geben und kurz unter Rühren anbraten. Gekochte Nudeln tropfnass mit in die Pfanne geben. Mit der hellen Sojasauce, veganen Austernsauce und Orangenzesten würzen. Tofu-Hack dazu geben und gut vermischen.
- Zum Servieren mit Sesam und dem Frühlingszwiebelgrün toppen.
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Steady
Was für ein super leckeres und geniales Rezept!! 😍 So einfach und doch geschmacklich so interessant. Toll, wie ihr immer wieder mit wenigen Zutaten so großartigen Geschmack kreiert!! Und der Tipp mit dem Natron ins Nudelwasser: genial. Macht eine neue Konsistenz und einen tollen Geschmack. Wie Laugen-Nudeln quasi 😀 Danke für das leckere Rezept!! 🙂
Das freut uns wirklich mega liebe Esther, tausend Dank fürs tolle Feedback! ❤️
Liebe Grüße
Nadine
Es gibt diese Tage, an denen einfach alles läuft: ausgeschlafen vorm Wecker wach geworden, entspannten Start in den Tag, nur liebe Kolleg*innen, Sonnenschein ohne Ende und das erste Mal dieses Jahr Outdoor-Yoga, die bestellte Vegane Austernsoße kommt eher an, als erwartet und somit kann der Tag grandios ausklingen♥️
Diese kulinarische Gaumenfreude wird es noch seeehr oft geben!!! …um gute Tage gebührend abzuschließen oder um sich an weniger guten Tagen auf etwas freuen zu können.
Tausend Dank für dieses tolle und schnelle Rezept!!🙏
Der Natron-Tipp ist mega!!!😍
Danke, danke, danke!!!🥰
Hi Miriam,
das klingt wirklich nach einem perfekten Tag. Freut uns wirklich sehr, dass unser Rezept seinen Teil mit dazu beigetragen hat. 😅
Liebe Grüße
Jörg
Hallo, das werde ich prompt nachkochen. Danke. Eine Frage: verwendet Ihr den Knoblauch gehackt oder als ganze Zehen?
Hi Rike,
yay, das freut uns! Wie im Schritt 1 beschrieben, fein gehackt. Ganz viel Spaß beim Nachkochen! 😊
Liebe Grüße
Nadine
Zum Rezept kann ich noch nicht viel sagen, da es noch auf der „Muss ich unbedingt machen Liste“ steht aber den Teller find ich mega schick. Könnt ihr mir sagen, wo man diese bekommt?
Hi Emily,
na klar, der Teller ist von Motel a Mio! Viel Spaß beim Nachkochen! 😊
Liebst
Nadine
Das Rezept klingt lecker — aber warum so viel Soya Sauce???? Ich weiss nicht wie salzig das Zeug in Deutschland ist, aber hier in USA ist es eine Sodium/Natrium Bombe. Ich hab das Rezept aus Neugierde mal in die Cronometer Webseite eingegeben (www.cronometer.com) um zu sehen wie viel Sodium/Natrium in einer Portion ist, und das Resultat ist: 2178.7mg Sodium!! Das ist fast der (normale) taegliche Betrag in einer Portion – und der normale Mensch futtert wohl 3 mal am Tag. Ufff. Kalorien sind 819.4, 40.2g fat, und Carbohydrates 86.7g. Alles kein Problem– ausser die Riesenmenge Sodum/Natrium. Das werde ich auf jeden Fall reduzieren. Ich versuche unter 1800mg pro Tag zu bleiben, sonst saust der Blutdruck meines Mannes wieder durch’s Dach! Aber ansonsten finde ich die Rezept Idee awesome! Ich werde es mit Okara versuchen. Ich mach mein Tofu selber und da sind dann immer Unmengen Okara uebrig. Das muss erst verbraucht werden. Vielen Dank fuer euere tollen Ideen!
Hallo Sabine,
der hohe berechnete Salzgehalt liegt an der leider nicht fest definierten Füllmenge eines Esslöffels. Ihr habt und benutzt in den USA ja häufig die Messlöffel, bei denen ein „Tablespoon“ 15 ml enthält (Cronometer gibt sogar 16 g an). Auch bei unseren Esslöffeln sprechen wir theoretisch von 15 ml. Die Löffel, die du in den Schubladen in Deutschland (und ich gehe mal davon aus, auch in den benachbarten Ländern) findest und die von den allermeisten Leuten als Maß verwendet werden, fassen alle aber eher 9-10 ml. Das heißt, die Berechnung über die App enthält mindestens 20 ml mehr Sojasauce.
Zur Richtigkeit von Cronometer kann ich natürlich nichts sagen, bei meinem Test wurden jedoch mehrmals unterschiedliche Natrium/Sodium-Angaben angezeigt.
Mengenangaben sind leider echt ein Problem, welches sich nicht einfach für alle lösen lässt. 🙁
Liebe Grüße
Jörg
Das Rezept kam genau richtig. Bin allein zu Hause und wollte ein schnelles, warmes Abendessen, da das Mittagessen heute ausgefallen ist.
Was soll ich sagen… ein Traum! Da sonst keine passenden Nudeln da waren habe ich Soba-Nudeln verwendet, hat super geschmeckt. Den Crunch von den Chili-Flocken und dem Sesam fand ich auch super.
Danke euch!!!
Das freut uns echt riesig Camilla, tausend Dank! ☺️
Liebe Grüße
Nadine
Hach, ich liebe es eure Texte hier zu lesen. Immer wieder entzückend, zum Schmunzeln und dabei super informativ und lehrreich! Das Rezept hab ich noch nicht ausprobiert, aber ich werde es auf jeden Fall die Tage machen und unbedingt auch den Trick mit dem Natron ausprobieren. DANKE!
Hi Lisa,
tausend Dank für das tolle Feedback. Freut uns mega und wir hoffen, das Rezept schmeckt dann auch. 🙂
Liebe Grüße
Jörg