Es wäre mal sowas von richtig fies gelogen, wenn ich behaupten würde, wir würden seit Jahren selbstgemachtes Sauerteigbrot backen. Am besten noch mit dem Anstellgut, welches uns über Generationen hinweg vererbt wurde und eigentlich schon 175 Jahre auf dem Buckel hat. Gehört sich ja eigentlich so, für Hipster-Bäcker, die was auf sich halten.
Den ewig gehüteten Sauerteig gibt es bei uns leider nicht. Um ehrlich zu sein, sind wir sogar vor relativ kurzer Zeit darauf gekommen, wie schön – und vor allem lecker – es ist, sein eigenes Brot zu backen.
Erst zu den Recherchen zu unserem zweiten Buch Vegan frühstücken kann jeder haben wir uns intensiv damit beschäftigt, Brot auch ohne Hefe zu backen. Nichts gegen die Instant-Päckchen aus der Backabteilung. Wir lieben den Geschmack und auch, wie einfach es ist, Pizzateig auch auf die Schnelle zubereiten zu können. Handwerkliches Geschick? Nicht notwendig. Aber wer fragt schon danach, wenn das Ergebnis einfach nur genial schmeckt?
Aber jetzt mal völlig abgesehen davon, dass auch deine Pizzasession am Wochenende vom gut gehegten, täglich gepflegten und gefütterten Sauerteig profitieren könnte: Die Stärke spielt das lebende Wesen, dessen Ansprüche 80s- und 90s-Kids an Tamagotchis erinnern dürfte (abgesehen von der Grafik. Sauerteig sieht sogar gegen das Pixelding im Kunststoff-Ei eher „meh“ aus) beim Brotbacken aus. Und zwar volle Kanne.
Ich meine: Du machst mit deinem eigenen Sauerteig nicht einfach nur … Brot (ein miserabel doof klingendes Wort, by the way).
Du stellst etwas sehr spezielles, unglaublich elegantes her. Etwas völlig eigenständiges und kreatives. Denn den Sauerteig hast du selbst angesetzt. In einer Art und Weise entworfen und gestaltet. Und jede Back-Session ist erneut irgendwie aufregend und speziell.
Und ich verspreche dir, dass dir das spätestens bewusst wird, wenn du den Ofen öffnest, dein selbstgebackenes Brot das erste mal riechst und dann in die knusprige Krume schneidest. Sorry für den Kitsch, aber es ist schon ein bisschen „magisch“, wenn man selbst aus Mehl, Wasser, Salz und Zeit etwas so wahnsinnig geschmackvolles herstellen kann.
Manchmal gibt es einfach nichts besseres auf der ganzen Welt, als in ein paar Scheiben frisch gebackenes, knuspriges Brot mit deinem liebsten Aufstrich zu bestreichen und einfach nur zu genießen.
Und auch wenn das Ganze mit meinem Gelaber über Pflege und Magie jetzt nach ganz schön viel Arbeit klingt: Versprochen, ist es nicht und ich versuche auch, alle deine Fragen zu beantworten.
Was ist Sauerteig eigentlich?
Sauerteig ist nichts anderes, als ein natürliches Backtriebmittel, das, wie Hefe oder auch Backpulver, Teig „aufgehen“ lässt, also locker macht.
Im Endeffekt entsteht in deinem Sauerteig auch eine Art WG von wilden Hefepilzen und Milchsäurebakterien. Aber keine Sorge: Das ist eine echt angenehme WG. Die feiern nicht, trampeln nicht rum, nur bei der Kehrwoche sind sie nicht so zuverlässig, wie man sich das wünschen würde.
Trotzdem scheuen sich viele davor, den eigenen Sauerteig zu züchten. Klar, er macht Arbeit und setzt eine gewisse Verantwortung voraus. Warum tut man sich das also an?
Zum einen sorgt der Sauerteig Starter nicht nur dafür, dass das Brot aufgeht, sondern auch, dass es schmeckt. Bei der Fermentation, der Sauerteigführung, werden über 300 Aromastoffe gebildet, die natürlich auch in deinem selbstgebackenen Laib landen.
Bei der Sauerteigführung werden Phytinsäuren im Getreide abgebaut, die ansonsten die Aufnahme von Mineralstoffen hemmen. Er macht das Brot also auch gesünder.
Und schlussendlich hebt er das Volumen an, sorgt für eine feinere, gleichmäßigere Krume und dass es schlicht länger haltbar ist, da die Milchsäurebakterien die Bildung von Schimmelkulturen hemmen.
Man könnte auch sagen: Sauerteig macht alles besser.

Der Anfang
Egal, wie groß dein Freundeskreis ist. Keinen davon hast du selbst gezüchtet und deshalb machst du deinen BFF am besten gleich mal darauf aufmerksam, dass der Titel nicht mehr ihr oder ihm gehört, sondern einem Glas kultivierter Mehlpampe, welches auf deinem Küchenregal steht und dich ab sofort im Idealfall dein Leben lang begleiten wird.
Und überlege dir schonmal einen schönen Namen, denn dein Sauerteig ist schneller fertig, als du dir vielleicht jetzt denkst. Unserer heißt übrigens „Roswitha“ – fleißige Leser werden erkennen, wem wir unseren Starter gewidmet haben.
Bekannt sind vor allem Roggen- und Weizensauerteige, wobei auch Dinkelmehl als Basis funktioniert. Roggensauerteig hat den Ruf, am einfachsten zu händeln zu sein, weshalb wir dir raten, erstmal damit zu beginnen. Der Start der Beziehung zu dem Lebewesen, das sich in Zukunft bei dir in der Küche breit macht, ist aber immer gleich:
Verrühre in einem nicht zu kleinen Glas 3 EL biologisches Vollkornmehl mit etwa 3 EL 27 °C warmem Wasser, so dass ein geschmeidiger Teig entsteht, der leicht vom Löffel rinnt. Tut er das noch nicht, gib etwas mehr Wasser dazu. Ist die Mischung zu suppig, etwas mehr Mehl – hier musst du nicht zu genau sein.
Warum es Bio-Vollkornmehl sein muss, fragst du dich? Ganz einfach, an biologischem Vollkorn finden sich mehr natürlich vorkommende Hefekulturen und Bakterien, die für den Sauerteig notwendig sind. Für das Brot verwenden wir allerdings feiner gemahlenes Bio-Mehl.
Nun stellst du das Glas in eine nicht zu kalte, möglichst dunkle Ecke deiner Küche und legst leicht den Deckel auf, so dass dein neuer bester Kumpel zum einen Luft bekommt, aber auch ablassen kann, denn – da muss ich jetzt schonungslos ehrlich sein – die Hefen und Bakterien rülpsen und pupsen etwas herum. Glücklicherweise ziemlich geruchslos, also keine Sorge.
Hier bleibt dein neuer Sauerteig Starter ein bis drei Tage lang stehen, bis er wieder Hunger hat und mit weiteren 3 EL Mehl und Wasser gefüttert wird, bevor er einen weiteren Tag auf sein Plätzchen geschickt wird. Scherz. Laufen kann er noch nicht alleine. Noch!
Spätestens jetzt siehst du kleine Bläschen aufsteigen und der Sauerteig Starter fängt an, angenehm säuerlich zu riechen. Das ist ein gutes Zeichen!
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Das Spiel wiederholt sich erneut. Diesmal allerdings mit 100 g Mehl und 100 ml warmem Wasser. Gut verrühren und weitere 24 Stunden auf den angestammten Platz.
Nun solltest du bereits sehen können, wie der Teig aufgeht und sich viele Blasen bilden. Er sollte nun etwas stärker, aber weiterhin angenehm duften. Leicht nach Hefe und süßlich, wie ein sehr dezenter Essig oder auch ein wenig nach Apfelsaft. Riecht er zu sauer oder vergoren: Weg damit und neu anfangen. Ich hoffe, du hast noch keine allzu emotionale Bindung aufgebaut.
Wenn du allerdings bis hierhin gekommen bist: Gratulation, du hast deinen ersten Sauerteig Starter gezüchtet! Hast du schon einen Namen für den Nachwuchs?
Das Brotbacken
Es ist nicht willkürlich, dass – zumindest hierzulande –Sauerteig meist zu Roggenbrot verarbeitet wird. Roggen benötigt zwangsläufig Säure, um überhaupt aufzugehen. Ein Roggenbrot ausschließlich mit Hefe zu backen ist nicht möglich.
Und weil wir für den Anfang alles so einfach wie möglich halten möchten, backen wir das einfachste, reine Roggenbrot mit Sauerteig überhaupt, zu dessen Rezept uns nicht zuletzt unser Besuch auf der Kalchkendlalm in Österreich inspiriert hat.

Reines Roggenbrot mit Sauerteig
- 200 g Sauerteig-Starter Roggen
- 600 ml Wasser 27 °C warm
- 1 kg Roggenmehl Type 1150 Type 1150
- 20 g Salz
- Sauerteig-Starter vorsichtig in Wasser einrühren, anschließend Mehl und Salz unterheben und gut vermischen. Bei reinen Roggenteigen ist es nicht notwendig, zu kneten.
- Abgedeckt an einem warmen Ort 4 Stunden ruhen lassen, bis sich das Volumen sichtbar vergrößert hat.
Backen im Gusseisentopf oder auf dem Pizzastein
- Teig halbieren, auf einer sehr gut bemehlten Arbeitsfläche zu Laibern formen. Anschließend in – wieder gut bemehlte – Gärkörbe geben. Abdecken und weitere 20 Minuten ruhen lassen.
- Backofen auf 240 °C Ober-/Unterhitze mit Gusseisentopf oder Pizzastein vorheizen. Wird auf dem Stein gebacken, zusätzlich eine feuerfeste Schüssel mit Wasser auf den Ofenboden stellen, so wird Dampf erzeugt.
- Brot aus dem Gärkorb in den Gusseisentopf oder auf den Stein stürzen und (beim Gusseisentopf mit Deckel) 30 Minuten backen, bis die Krume eine braune Farbe bekommen hat. Hitze auf 150 °C reduzieren, Deckel abnehmen und weitere 30 Minuten fertig backen.
- Wenn das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt, ist es fertig. Andernfalls 10 Minuten länger im Ofen lassen.
- Vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen.
Backen in der Kastenform
- Teig halbieren, auf einer sehr gut bemehlten Arbeitsfläche zu Laibern formen. Anschließend in mit Backpapier ausgekleidete Kastenformen geben. Abdecken und weitere 20 Minuten ruhen lassen.
- 30 Minuten backen, bis die Krume eine braune Farbe bekommen hat. Hitze auf 150 °C reduzieren und weitere 30 Minuten fertig backen.
- Wenn das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt, ist es fertig. Andernfalls 10 Minuten länger im Ofen lassen.
- Vor dem Anschneiden gut auskühlen lassen.
Tipps
Den Sauerteig am leben halten
Wenn du alles richtig gemacht hast, hast du noch etwa 2 EL Sauerteig übrig, den du in der ersten Zeit täglich weiter füttern musst. Mach einfach ein Ritual draus. Gib dem Schlingel morgens etwas zu essen, während du darauf wartest, bis der Wasserkocher für die erste Tasse Kaffee oder Tee auf Temperatur ist. Jeden Tag 2-3 EL Mehl und Wasser, dann ist der Starter happy.
Mit der Zeit wird dein Anstellgut immer stabiler und berechenbarer. Dann reicht es auch, etwa einmal in der Woche zu füttern. Wie lange es dauert, bis der Starter so stabil ist, ist unterschiedlich – du wirst dafür aber ein Gefühl entwickeln, das ist ein Versprechen. Übrigens haben wir festgestellt, dass das Füttern sehr gut mit feiner gemahlenem Mehl funktioniert. Vollkornmehl kannst du ihm ab und zu als Belohnung geben.
Mit der Zeit sammelt sich da einiges an Anstellgut an und man kann ja nicht alle zwei Tage Brot backen. Also muss immer mal wieder einiges davon aus dem Glas ausziehen. Du kannst den übrigen Starter an Freunde und Verwandte verteilen, auf dass sie sich in Zukunft mit dem selben „Problem“ herumschlagen müssen, du kannst ihn einfach wegwerfen oder – und das ist unsere liebste Variante – du kannst ihn zu schnellen, herzhaften Sauerteigpancakes verarbeiten.
Den Sauerteig lagern
Wir schreiben das Jahr 2017 und auch die Großeltern sollten mittlerweile vom wichtigen Thema Backup gehört haben. Die Datensicherung deines Laptops lässt sich aber auch super auf den jahrtausende alten Sauerteig übertragen.
Denn sind wir mal ehrlich: Weder ist es möglich, am laufenden Band Brot zu backen, noch möchtest du dir vielleicht jeden Morgen einen Sauerteig-Pancake zum Frühstück gönnen.
Also brauchen wir eine Möglichkeit, uns selbst eine Sauerteigpause zu verschaffen.
Kurzfristige Lagerung im Kühlschrank
Planst du, etwa alle 7-14 Tage Brot zu backen, wandert dein Starter gut verschlossen einfach ins Gemüsefach deines Kühlschranks.
Die Fermentation wird hier nicht ganz gestoppt, aber stark verlangsamt. Einmal in der Woche solltest du ihn füttern und wieder gut verschließen.
Am Tag vor dem Backtag nimmst du ihn aus dem Kühlschrank und fütterst ihn wie gehabt mit Mehl und warmem Wasser. 24 Stunden später sollte er wieder topfit sein und bereit dazu, das nächstes Brot zu backen.
Mittelfristige Lagerung im Gefrierfach
Möchtest du dich nicht so recht auf einen regelmäßigen Backtag festlegen, wandert dein Starter ins Gefrierfach.
Füttere ihn ein letztes mal und lass ihn ein paar Stunden stehen, bis er schön aufgegangen ist. Jetzt packst du ihn gut verschlossen ins Gefrierfach. Hier wird die Fermentation komplett gestoppt, du musst ihn nicht füttern und trotzdem kann er hier über Monate überleben. Ich erinnere mich gerade an den Film Demolition Man.
Um ihn wieder aus dem Kälteschlaf zu holen, lässt du ihn schonend im Kühlschrank auftauen und verfährst dann, wie oben beschrieben.
Langfristige Lagerung getrocknet
Möchtest du sichergehen, dass dein gezüchteter Sauerteig-Stammbaum für die Ewigkeit konserviert wird, dann trocknest du ihn am besten.
Dazu streichst du einige Esslöffel deines aktiven Sauerteig-Starters dünn auf Backpapier und lässt es an einem warmen, trockenen Ort so lange trocknen, bis du den Teig einfach abziehen und leicht zermahlen kannst. Luftdicht verpackt kannst du ihn jetzt in einen Tresor packen und bist sicher, dass du ein Backup hast, solltest du mit deinem aktiven, wachen Anstellgut scheiße bauen. Peace of mind, sage ich da nur.
Aber auch beim Umzug oder falls du mit deinem eigenen Starter verreisen möchtest, bietet es sich an, ihn „trocken zu legen“.
Zum „Reanimieren“ wird der getrocknete Starter fein gemahlen, mit etwas Mehl und warmem Wasser verrührt und stehengelassen. Den Rest kennst du ja bereits.
So kann nichts mehr schief gehen.

Ein Roggensauerteigbrot mit Schabzigerklee und ganz viele Ideen für den Belag findest du auch in unserem Buch Vegan frühstücken kann jeder.
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483 Kommentare
Lieber Jörg, dank deiner Hilfe ernte ich ausnahmsweise mal Lob von Frau und Kindern für das leckere Sauerteigroggenweizenbrot! Hier noch eine Frage:
Weisst du man eine ‚geschlossene Kruste’ hinbekommt? wie zB beim ‚Echten‘ von Heberer?
https://www.heberer-shop.de/epages/82878082.mobile/de_DE/?ObjectPath=/Shops/82878082/Products/1028&Locale=de_DE
LG
Olaf
Hi Olaf,
das sieht ein bisschen aus, wie ein schwäbisches „Genetztes“. Probiert haben wir das auch nicht, grundsätzlich dürfte es sich aber auch bei dem Brot um einen recht „nassen“ Teig handeln, sodass die Kruste beim Backen so elastisch bleibt. Testen will ich das aber auch schon lange.
Liebe Grüße
Jörg
Hallo zusammen,
kann es sein, dass der Roggenbrotteig erheblich klebriger in der Verarbeitung wird, wenn der Sauerteig mit Dinkelvollkornmehl erstellt wird ?
Liebe Grüße
Sylvia
Also eigentlich ist vor allem der Roggenanteil verantwortlich für die Klebrigkeit. Dass der Teig klebriger wird, wenn man ihn mit einem anderen Sauerteigansatz zubereitet ist uns zumindest noch nicht aufgefallen, aber wir beobachten das in Zukunft mal genauer.
Ich habe bisher immer nur diverse Arten
von Brot mit Hefe in einer Kastenform gebacken.
Ich möchte gern mal das Brotbacken mit Sauerteig versuchen. Zu lesen ist immer nur, dass das Backen in einem Gärkorb, einen gusseisernem Topf oder auf einen Pizzastein erfolgen soll. Da ich nichts davon habe, meinen Frage. Kann man zum backen auch eine ganz normale Kastenform nehmen?
In einem Gärkorb solltest du nicht backen, der ist tatsächlich nur zur guten Belüftung und zum Formen beim Gehen da. Im Gusseisentopf entsteht einfach Dampf, der dafür sorgt, dass die Kruste des Brotes knuspriger wird. Aber wenn du nichts davon hast, kannst du auf jeden Fall auch eine Kastenform verwenden. Das klappt vor allem bei Roggenbroten sehr gut.
Liebe Grüße
Jörg
Eine Frage zum Brotteig ansetzen:
„Sauerteig-Starter vorsichtig in Wasser einrühren, anschließend Mehl und Salz unterheben und gut vermischen. Bei reinen Roggenteigen ist es nicht notwendig, zu kneten.“
Heisst das, dass man keine Rührmaschine braucht?
Korrekt. 🙂
Es funktioniert super. Meine Schwester in Canada, wo man kein gutes Brit beim Bäcker bekommt, meinte neulich, sie hätte schon die zweite Küchenmaschine kapputtgeknetet…
Ich habe jetzt auch angefangen und frage mich ob ich das Brot auch in meinem Römertopf backen kann?
Schau mal in den Kommentaren nach, wenn ich mich nicht täusche gibt es da bereits den ein oder anderen Tipp zum Römertopf. Wir besitzen leider keinen, deshalb konnten wir das noch nicht testen. 🙂
Hallo,
ich habe nun schon länger meinen Sauerteigstarter nach Eurer Anleitung am laufen.
Aaaabbber ein paar Herausfoderungen habe ich trotzdem 😉
1. Wenn ich den Teig ansetzte bin ich mir nicht immer sicher um die Volumenvergrößerung so ist wie sie sein muss.
Gibt’s es da eine Faustregel?
2. Bisher waren meine Brote im Innern immer, ich nenne es mal klotzig, also wie nicht durchgebacken.
Ich habe schon die Zeiten verlängert 45 Minuten und backe bei 260°, dannach dann auf 150 für 45 min und trotzdem ist es immer nur minimal besser.
Habt Ihr einen Tipp für mich.
Viele Grüße
Andreas
Achso …
ich backe auf einem Stein, Ober und Unterhitze
Hi Andreas,
der aktive Starter sollte Blasen bilden und die sollten auch gut sichtbar sein. Bei Hefeteig spricht man ja immer vom verdoppelten Volumen. Je nach Sauerteigbasis sollte der Starter sich in etwa ebenso verhalten, darf aber auch etwas weniger Volumen bilden.
Dein Punkt 2 kann mehrere Ursachen haben. Es kann sein, dass deinem Starter bereits bei der ersten Gare die Luft ausging und deshalb der Teig nicht gut genug aufgehen konnte.
Einen definitiven Tipp zu geben ist so kurz und knapp recht schwierig. Versuche mal, die erste Gärphase stark zu verkürzen – auf 2 Stunden oder sogar nur eine.
LG
Jörg
Hallo Andreas,
zu 2. ich benutze ein klassisches Bratenthermometer und kann das nur empfehlen. Nach dem Entfernen des Topfdeckels einfach bis in die Brotmitte einstechen und wenn die Anzeige um die 95 Grad ist, dann ist auch der Kern „durch“.
So kannst du zumindest Temperatur als Fehlerursache ausschließen.
Ich persönlich senke die Temperatur nicht so weit ab wie du, gehe von 260 nur auf 220 runter.
Ich hätte noch einen. Der deutliche Volumenzuwachs stellt sich bei mir immer erst nach ca. 8 Stunden ein, nicht bereits nach 2-3 Stunden. Und ich stelle die Teigschüssel in den warmen Heizungskeller. Mein Brot dankt es mit einer herrlich grossporigen Krume.
Hallo an alle,
vielen lieben Dank für die Tipps. Ich werde alles nach und nach ausprobieren und berichten.
Ihr werdet von mir hören.
LG und schönes Wochenende
Andreas
Hey Ihr zwei Lieben!
Grade hat mein Dad mir ein Foto von seinem selbstgezüchteten Sauerteig-Freund gezeigt und da ich ab Sonntag 10 Tage in Self-Isolation verharren muss dachte ich es ist eine Gute Zeit um selbst einen zu starten.
Ich muss nur nochmal fragen was für ein Vollkornmehl ihr fürs Ansetzen nutzt? Weizen-Vollkorn? Oder auch schon Roggen?
Liebe Grüße und ein schönes Osterwochenende.
Jule
Hey Jule,
wie beschrieben klappt der Starter mit jedem Mehl, Roggen hat den Ruf, einfacher zu händeln zu sein. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hallo. vielen Dank für diese tolle Seite. Nun möchte ich auch anfangen mein Brot zu backen. Habe Roggenkorn, möchte es gleich mahlen um Sauerteig zu züchten. Meine ragen: kann ich den Sauerteig mit frisch gemahlenem Roggenkorn weiter füttern oder muss es dann das Mehl aus einen Discounter sein? Wenn ich dann die Tage rum habe, bis ich den Sauerteig nutzen kann für das Roggenbrot, kann ich dann wieder mein frisch gemahlenes Roggenmehl nehmen oder brauche ich dann noch andere Sachen , was Mehl anbelangt? Ich glaube aber, ich müsste dann etwas mehr Wasser nehmen, oder? Ich möchte ein reines Roggenbrot probieren. Meine letzte Frage: Wie verhält es sich mit Dinkelkorn, kann man auch einfach so einen Sauerteig züchten? In der Richtung wie Roggensauerteig, würde dann ganz gerne Brötchen oder Weizenbrot probieren. Denn ich glaube gelesen zu haben, dass Dinkel sehr empfindlich sein soll, wenn man zu lange rührt, oder wie auch immer. Oder ist da Weizenkorn besser, denn den habe ich auch noch. Habe voller Vorfreude, wegen der Getreidemühle, verschiedene Kornsorten gekauft. Danke für Eure Geduld und für die Antwort.
Hi Silvia,
du kannst den Sauerteig mit selbst gemahlenem Vollkornmehl füttern, mit zumindest leichten Auszugsmehlen klappt es am Anfang unserer Erfahrung nach besser – dabei musst du nicht in den Discounter laufen, gibt ja auch in anderen Läden Mehl. 😉
Zu den übrigen Fragen liest du am besten nochmal den Text, es geht ja um ein reines Roggenbrot und auch das Thema Dinkel und Weizen greife ich bereits auf. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
Hi! 🙂
Mein Teig ist leider überhaupt nicht aufgegangen obwohl mein Sauerteig richtig schön „geblubbert“ hat.. bin absoluter Neuling in Sachen Sauerteig und Brot backen.. jetzt frage ich mich natürlich warum der Teig nicht aufgegangen ist..
Hey Laura,
ohne dabei gewesen zu sein, kann ich dir natürlich auch schlecht freestylen, was schiefgelaufen sein könnte. Lies die Anleitung doch nochmal, vielleicht fällt dir dann selbst auf, dass sich das Volumen vom Teig nicht vergrößert hat oder dass es in der Bude möglicherweise etwas zu kalt war. Beim nächsten Mal etwas „Angsthefe“ zuzugeben, die dem Sauerteig nochmal etwas auf die Sprünge hilft, ist auch kein Drama. 🙂
Liebe Grüße
Jörg
[…] g Sauerteig-Starter nach unserem Rezept (oder aus dem Supermarkt) 75 g Roggenvollkornmehl 75 ml Wasser (28 °C […]
Hallo zusammen!
Vielen Dank für die tolle Anleitung.
Nachdem ich mein Brot gebacken habe und den verbliebenen Sauerteig im Kühlschrank gelagert habe fing er nach kurzer Zeit an zu schimmeln-trotz gut verschlossenem Gefäß.
Habt ihr Tipps für mich?
Liebe Grüße
Hi Alina,
ich gehe davon aus, dass irgendwas mit ins Glas gewandert ist. Beim nächsten Mal einfach extravorsichtig sein und das Glas bzw. den Behälter mit kochendem Wasser ausspülen.
Liebe Grüße
Jörg
Kann man das Brot auch mit dem Sauerteig von Seitenbacher machen?
Lg
Sven
Nope, der „Sauerteig“ im Beutel aus dem Supermarkt ist eigentlich nur noch Sauerteig-Aroma. Da muss dann trotzdem Hefe ran, wie auch die Packung aussagt. 🙂